Photovoltaik in Verkehrswegen

Road-Integrated Photovoltaics (RIPV)

Photovoltaik in Verkehrswegen (RIPV) (von engl. "Road Integrated Photovoltaics") umfasst die Einbettung von Solarmodulen in und an Verkehrswegen. Das kann direkt in Straßen, Fußwegen und Plätzen sein, aber auch in Schienen oder den Verkehrswegen zugeordneten Flächen wie Lärmschutzwänden oder Seitenstreifen. Auch eine Überdachung von Verkehrswegen mit Photovoltaik ist denkbar, die gleichzeitig den Straßenbelag vor Umwelteinflüssen schützt. Alle Verkehrswege in Deutschland zusammen bedecken ca. 5% der Fläche Deutschlands. Aus den technologisch sinnvoll nutzbaren Flächen (z.B. Lärmschutzwände, Radwege, Seitenstreifen) ergibt sich ein Potenzial von  ca. 72 GWp, das auf bereits bebauter Fläche erreicht werden kann.

Quick-Facts: Photovoltaik in Verkehrswegen (RIPV)

  • Technisches Potenzial in Deutschland mindestens 300 GWp
  • Vorteile:
    • Nutzung bereits versiegelter Flächen
    • Aufbau, Verlegung und Installationsaufwand sind im Vergleich zu zwei Einzelsystemen (nur Straße, nur PV-Kraftwerk) verringert
    • Häufig kurze Anbindung für Netzanschluss
  • Herausforderungen:
    • sehr hohe Anforderungen an Modultechnologie (Stabilität, mechanische Belastung, Rutschfestigkeit, Lärmabsorption) und dadurch erhöhte Modulkosten
    • effizientes Verlegungssystem für große Flächen erforderlich
    • erhöhter Aufwand für Reinigung, Wartung 

Anwendungsmöglichkeiten

Für die Integration in Lärmschutzwänden können Aufbauten mit bifazialen Solarmodulen verwendet werden, die insbesondere für Nord-Süd-Straßen geeignet sind. Für Ost-West-Straßen können monofaziale Module an der Lärmschutzwand schräg installiert werden. Bei der Integration von Solarmodulen direkt in die Straße müssen diese Anforderungen von Verkehrswegen genügen und dabei ausreichend Haftung für alle Verkehrsteilnehmer auch unter schwierigen Wetterbedingungen bieten.

Lärmschutzwand Neuötting
© Quelle: R. Kohlhauer GmbH
Lärmschutzwand mit integrierten PV-Modulen in Neuötting.