International Energy Workshop in Freiburg: Energiesysteme der Zukunft modellieren

Die 40. Ausgabe des International Energy Workshops (IEW), einer führenden Konferenz für die internationale Community der Energiesystemmodellierer, fand vom 25. bis 27. Mai 2022 in Freiburg statt. Sie wurde vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ausgerichtet. Die Experten diskutierten die Herausforderungen der globalen, nationalen und lokalen Transformation des Energiesystems und den Beitrag, den die Energiemodellierung zu deren erfolgreicher Umsetzung leisten kann.

© Fraunhofer ISE
Beim International Energy Workshop (IEW) in Freiburg trafen sich 150 internationale Experten für die Modellierung von Energiesystemen.

»In einer von ökologischen und ökonomischen Zwängen geprägten Welt beobachten wir eine starke Zunahme der Komplexität zukünftiger Energiesysteme. Daher wird die Modellierung und Analyse von Energiesystemen immer wichtiger, um Orientierung für Energieplanung und -politik zu geben«, sagt Prof. Hans-Martin Henning, Vorsitzender der Konferenz und Institutsleiter des Fraunhofer ISE.

In drei Plenarsitzungen und rund 100 Vorträgen wurden Themen von der Energiepolitik über die Dekarbonisierung von Gebäuden, Industrien und Volkswirtschaften bis hin zur Integration von erneuerbaren Energien und der Rolle von Technologien für die Energiewende behandelt. Während des Workshops verglichen die internationalen Analysten quantitative Energieprognosen, diskutierten methodische Fragen und neue Trends in der globalen Energieerzeugung und im Energieverbrauch.

Am Rande des Workshops fand eine Sitzung des IRENA Long-Term Energy Scenarios (LTES) - Netzwerks statt, in der die Kommunikation von Energieszenarien im Hinblick auf verstärkte Inputs und vertrauenswürdige Outputs diskutiert wurde.

In der Eröffnungssitzung hob Freiburgs Bürgermeister Martin Horn die Notwendigkeit der Energiewende auf lokaler Ebene hervor und zeigte Beispiele wie das neue CO2-neutrale Rathaus im Stühlinger in Freiburg. Referenten aus Wissenschaft, Politik und Industrie tauschten sich über die neuesten Entwicklungen in der Energiesystemanalyse aus.

Die Experten waren sich einig, dass politische Entscheidungsträger bei der Planung der Energiewende verstärkt auf Szenarien zurückgreifen müssen, da die Energiewende komplexere Wechselwirkungen innerhalb des Energiesystems mit sich bringt. Das Gleiche gilt für die Dekarbonisierung von Industrien oder Gebäuden oder die Bewertung neuer Technologien und Infrastrukturen. Insbesondere eine robuste und eingehende Analyse von Pfaden mit so genannten "No-regret"-Optionen als Ergebnis vieler Modelle und Szenarioergebnisse wird die schnelle Verbreitung CO2-freier Technologien in den nächsten Jahren unterstützen.

Für viele Teilnehmer war es die erste internationale Konferenz nach zwei oder drei Jahren, so dass der Austausch und die Kommunikation von Erkenntnissen und neuen Ansätzen der Hauptnutzen dieser persönlichen Konferenz in Freiburg waren.

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