News #7
Wasserstoff aus Australien über Rotterdam nach Deutschland: Fraunhofer ISE und Hafenbetrieb Rotterdam unterzeichnen »Letter of Intent«
In Anwesenheit der deutschen Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, hat eine Delegation des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und des Hafenbetriebs Rotterdam vor Ort in den Niederlanden einen »Letter of Intent« (LOI) über eine Forschungszusammenarbeit zu Wasserstoff und Wasserstoffderivaten unterzeichnet. Diese Zusammenarbeit ergänzt die Kooperation des Hafens Rotterdam mit seinen Partnern in Australien. Mit dieser trinationalen Zusammenarbeit wollen alle Partner die Voraussetzungen für eine Wasserstoff-Versorgungskette zwischen Westaustralien und Deutschland über den Rotterdamer Hafen schaffen.
Mit der am Montag unterzeichneten Absichtserklärung bekräftigen das Fraunhofer ISE und der Hafenbetrieb Rotterdam ihre Pläne, Teil der Wasserstoffkooperation zwischen Australien und Deutschland zu sein. »Unsere Zusammenarbeit und unser Wissensaustausch werden besonders die Themen Hafeninfrastruktur, Aufbau einer Versorgungskette bis zum Kunden von Wasserstoff und Derivaten und auch Zertifizierung betreffen.« erklärt Robert Szolak, Abteilungsleiter Nachhaltige Syntheseprodukte, der am Fraunhofer ISE für die Kooperation mit dem Hafen verantwortlich ist. »Die Ergebnisse unserer gemeinsamen Anstrengungen werden dazu beitragen, mindestens eine Million Tonnen erneuerbaren Wasserstoffs pro Jahr bis 2030 nach Deutschland zu schaffen. Wir freuen uns, Teil dieses relevanten Vorhabens zu sein.«
Mit REPowerEU hat sich die Europäische Union (EU) das Ziel gesetzt, bis 2030 zehn Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff aus angrenzenden Staaten, aber auch aus Übersee zu importieren, um fossile Brennstoffe in allen Sektoren in Europa zu ersetzen. Um dieses Vorhaben einzulösen, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen der Mitgliedsstaaten und zuverlässiger Partnerländer. Zu diesem Zweck haben sich Deutschland und Australien im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekts »HySupply« mit der Möglichkeit des Imports von erneuerbarem Wasserstoff aus Australien befasst. »Die Bedingungen in Australien, um Strom aus erneuerbaren Energien für die großskalige Wasserstoffproduktion zu erzeugen, sind sehr gut. Das Land verfügt als fünftgrößter Energieexporteur bereits heute über Expertise und Infrastrukturen für den Export von Energieträgern jeglicher Art.«, erklärt Christopher Hebling, Bereichsleiter Wasserstofftechnologien am Fraunhofer ISE. »Deutschland wiederrum ist Marktführer bei den entscheidenden Technologien in der Wertschöpfungskette wie Elektrolyseure oder Syntheseanlagen. Gleichzeitig ist Deutschland auf den Import von erheblichen Mengen erneuerbaren Wasserstoffs und seinen Derivaten angewiesen, um seine Klimaziele zu erreichen.« so Hebling weiter. Weitere Machbarkeitsstudien zu Potential und Kosten der nachhaltigen Energieträger werden vor der technischen Umsetzung durchgeführt werden.
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