News #05
Fraunhofer ISE und Universität Auckland kooperieren zu künstlicher Intelligenz in Batterieforschung
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und die Universität Auckland in Neuseeland haben einen Vertrag über die Zusammenarbeit in der KI-gestützten Datenanalyse abgeschlossen. Die beiden Forschungseinrichtungen wollen eine dauerhafte Kooperation aufbauen, die ihre komplementären Kompetenzen zusammenführt. Wichtige Anwendungsfelder sind dabei die Qualitätssicherung von Batteriezellen und die intelligente Batterieproduktion. Erste Austausche und die gemeinsame Betreuung von Studierenden sind bereits angelaufen.
Die Universität von Auckland ist für das Fraunhofer ISE ein interessanter Partner, weil sie mit Associate Professor Andreas Kempa-Liehr einen ausgewiesenen Experten für die Analyse von Zeitreihendaten in ihren Reihen hat. »Wir produzieren am Fraunhofer ISE in unserem neuen Batterieforschungszentrum pausenlos Daten und bringen die Kompetenz in Sachen Batterien mit, entsprechend suchen wir bei Machine Learning und KI-gestützter Analyse starke Partner und freuen uns sehr über die Kooperation mit der Universität Auckland«, erklärt Dr. Moritz Kroll, Teamleiter Battery Data Science am Fraunhofer ISE, der die Kooperation während eines Gastaufenthaltes in Auckland vorangetrieben hat. Die hochsensitiven KI-gestützten Analysemethoden der neuseeländischen Partner erlaubten es, neue Korrelationen und Effekte aufzuzeigen. Erste vielversprechende Ergebnisse gibt es bereits bei der zerstörungsfreien Charakterisierung von Batteriezellen: »Durch die Auswertung von Ultraschall-Bilddaten konnten wir Anomalien aufdecken.« Auch die Prozesse in der Batterieherstellung können durch die KI-gestützte Auswertung der Produktionsdaten intelligenter gesteuert werden. Dadurch kann unter anderem Produktionsausschuss verringert werden.
Für die Forschenden der Universität Auckland bedeutet die Kooperation mit dem Fraunhofer ISE den Zugang zu Daten für die Weiterentwicklung und Anwendung ihrer Methodik sowie das Wissen rund um Batterien. Das ermöglicht es ihnen, neue Anwendungsfälle ihrer Analytik zu identifizieren. »Ähnlich wie menschliche Experten können unsere Algorithmen beliebige unerwartete Abweichungen erkennen. Jetzt streben wir an, diese KI-Modelle in Analysewerkzeuge für Batterie-Experten zu integrieren«, erläutert Associate Professor Andreas Kempa-Liehr.
Zu den Schwerpunkten der zunächst auf fünf Jahre angelegten Kooperation gehören Gastaufenthalte von Forschenden und die gemeinsame Betreuung von Studierenden. So haben an der Universität Auckland in 2024 bereits zwei Studierende eine Abschlussarbeit zum Thema Qualitätssicherung an Batterien mittels Unsupervised Learning Ansätzen angefertigt, für die sie Daten des Fraunhofer ISE nutzten. Prof. Kempa-Liehr hat im Gegenzug im Oktober 2004 die Zweitbetreuung eines Doktoranden des Fraunhofer ISE übernommen. Da Neuseeland im Horizon Europe-Programm assoziiert ist, sind auch gemeinsame Anträge für Forschungsprojekte denkbar. Auch bei Veröffentlichungen, Patenten, Konferenzbeiträgen und Industrie-Workshops wollen die Partner in Zukunft zusammenarbeiten.
Die Universität von Auckland ist die größte Universität Neuseelands mit über 40.000 Studenten, von denen fast 10.000 jährlich ihren Abschluss machen. Die Abteilung Engineering Science and Biomedical Engineering konzentriert sich auf die Entwicklung mathematischer und rechnerischer Modelle komplexer Systeme und die Nutzung dieser Modelle und Simulationen.

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