Verbindungstechnologien

Lötstelle Runddraht auf einer Solarzellenoberfläche.
© Fraunhofer ISE
Lötstelle Runddraht auf einer Solarzellenoberfläche.
Querschliff eines Runddrahts.
© Fraunhofer ISE
Querschliff eines Runddrahts.

Die Entwicklung und stetige Optimierung neuer Solarzelltechnologien und Solarzellenformate (TOPCon, SHJ, Tandem) führt zu einer steigenden Anzahl von Busbarstrukturen auf den Solarzellen und dem Einsatz der Schindeltechnologie. Darüber hinaus erfordern neue Hocheffizienztechnologien Verbindungsverfahren mit niedrigen Prozesstemperaturen. Beispiele hierfür sind leitfähiges Kleben oder das Weichlöten mit Lotlegierungen, mit einem niedrigeren Schmelzpunkt als das in der Photovoltaik hauptsächlich eingesetzte Zinn-Blei-Lot. Der Einsatz von Runddrähten im Vergleich zur Verbindung durch konventionelle Zellverbinder ermöglicht die Reduzierung der elektrischen und optischen Verluste. Durch die Steigerung der Anzahl der Runddrähte pro Zelle wird ein geringerer Serienwiderstand erreicht und durch die optimierte Lichtstreuung des Runddrahts zurück auf die Solarzelle lässt sich eine höhere Leistung der Module erzielen.

Die Runddrähte bestehen aus einem Kupferkern mit einem Durchmesser von 200 µm bis 400 µm und sind mit einem bleifreien oder bleihaltigen Lot ummantelt. Wie bei der Verbindung von Solarzellen mit konventionellen Zellverbindern mit rechteckigem Querschnitt werden die Runddrähte mittels Weichlöten oder leitfähigem Kleben auf den Solarzellen fixiert, um die Zellen zu verbinden. Eine Herausforderung bei der Verbindungstechnik für Solarzellen ist das Auftreten von thermomechanischen Spannungen, die zu Mikrorissen in Solarzellen führen und die Lebensdauer von PV-Modulen einschränken können.

Am Fraunhofer ISE arbeiten wir an der Entwicklung von gewellten Drähten, die die thermomechanischen Spannungen reduzieren und eine busbarfreie Verbindung der Kontaktfinger oder die spannungsarme Verbindung von Rückkontaktsolarzellen möglich machen. Des Weiteren wird eine optimierte Flächenausnutzung im PV-Modul durch Reduzierung der Zellabstände bis hin zum Zellüberlapp analysiert. Die Anforderungen des Runddrahts im Übergangsbereich der Zellen sowie die mechanischen Belastungen, die dabei auf die Zellkanten wirken, stehen hierbei im Vordergrund.  
Darüber hinaus arbeiten wir an der Schindeltechnologie, dem elektrisch leitfähigen Kleben von Hocheffizienzsolarzellen sowie dem bleifreien Löten für eine RoHS-konforme Solarzellenverschaltung.

FuE-Leistungen

Unsere Services zum Thema »Verbindungstechnologie« umfassen:

  • Inhouse-Versuchstage zur Evaluierung von Materialien und Prozessen
  • Herstellung von Drahtstrings mit Multi-Wire-Technologie, und SmartWireConnection-Technology (SWCT™) mit individuellem Zellabstand und Stringlänge
  • Herstellung und Test von Prototypmodulen und Kleinserien
  • Kunden- und materialspezifische Prozessentwicklungen für Lötverfahren und leitfähige Klebeverbindungen. Temperaturen, Prozesszeiten und Durchsatz werden für optimale Verbindungsergebnisse angepasst.
  • Evaluation verschiedener Lote z.B. für eine bleifreie Verbindung mit Runddrähten
  • Detaillierte Charakterisierung der Fügestellen
  • Charakterisierung von Drähten: Zugtests und Mikrostrukturuntersuchungen an Schliffbildern
  • Stabilität der Fügestellen: Analyse beispielsweise durch mechanische Haftungstests, elektrische Messungen, Röntgeninspektion, Mikrostrukturuntersuchungen an Schliffen, sowie beschleunigte Temperaturzyklentests auf Modulebene

Stringer für Drahtverbindungen:

  • Multi-Wire/Busbar Technologie mit 9, 10, 12 Drähten für Halbzellen (Zellformate M6, M10, M12)
  • SmartWire Connection Technology (SWCT™), v. A. für Heterojunction-Solarzellen
  • Leitfähiges Kleben mit Runddrähten (Zellformate bis M6)

Weitere Informationen zu diesem Forschungsthema

 

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Matrix-Schindeltechnologie für die Zukunft der Photovoltaik

 

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Dr. Achim Kraft

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Dr.-Ing. Benjamin Grübel

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Leitfähiges Kleben

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