News #14

Projekt »BatterieDigital_real«: Künstliche Intelligenz für die Batterieforschung

Die Digitalisierung der Forschung eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für innovative, datenbasierte Angebote, gleichzeitig erfordert sie ein standardisiertes Datenmanagement. Im neuen Pilotprojekt »BatterieDigital_real« der Fraunhofer-Gesellschaft schaffen verschiedene Institute einen Forschungsdatenraum für die Batterieforschung. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE arbeitet für die Zusammenführung von Batterieentwicklung und Künstlicher Intelligenz mit der Universität Auckland zusammen.

© Fraunhofer ISE/Fraunhofer IWM
Schematische Darstellung des Datenraums, der Daten zusammen mit Metadaten automatisiert aufnimmt, aufbereitet und nach dem FAIR-Prinzip organisiert.

In den Batterieprojekten des Fraunhofer ISE werden längs der Wertschöpfungskette unterschiedliche Arten von Forschungs- und Entwicklungsdaten erfasst, ob in der Qualitätssicherung in der Batteriezellproduktion oder durch Langzeituntersuchungen im Batterietestlabor. Die anfallenden großen Mengen an Forschungsdaten werden aktuell meist nach individuellen Verfahren erhoben, ausgewertet und abgelegt.

Sieben Institute der Fraunhofer-Gesellschaft arbeiten daher im Projekt »BatterieDigital_real« an einer standardisierten und automatisierten Datenablage. Basis sind die konkreten Use-Cases »Restwertermittlung von Batterien für den Verkaufsfall« und »2nd-use-Qualifizierung von Batterien durch Recycler«. Ziel des Pilotprojekts ist eine institutsübergreifende, standardisierte Ablage und Verknüpfung von Daten nach dem FAIR-Prinzip: Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (interoperabel) und Reusable (wiederverwendbar). »Ein gutes Datenmanagement erleichtert die Datenanalyse und erlaubt die Auswertung großer Datenmengen mittels künstlicher Intelligenz«, erklärt Dr. Moritz Kroll, der mit seinem Team »Battery Data Science« am Fraunhofer ISE in dem Projekt mitarbeitet.

Strategische Kooperation mit Universität Auckland

Die Digitalisierung eröffne der Batterieforschung völlig neue Möglichkeiten, erklärt Dr. Kroll: »Durch die Zusammenführung von Batterieforschung und künstlicher Intelligenz können wir schneller und effizienter arbeiten. Die Bearbeitung neuer Fragestellungen von der Materialsynthese über die Batterieproduktion bis zur Fehleranalyse wird durch die Aggregation großer Datenmengen überhaupt erst möglich.« Zudem können Vorgaben der nationalen und internationalen Förderinstitutionen im Umgang mit Daten erfüllt und die Position im internationalen Wettbewerb verbessert werden. Auch neue institutsübergreifend digitale Geschäftsmodelle sind denkbar.

Für die Digitalisierung seiner Forschung setzt das Fraunhofer ISE auf die strategische Kooperation mit der Universität Auckland in Neuseeland, die über exzellente Kompetenzen auf dem Gebiet künstliche Intelligenz verfügt. Insbesondere Associate Professor Andreas Kempa-Liehr ist ein führender Experte auf dem Gebiet der systematischen Auswertung von Zeitreihendaten. Über das Fraunhofer International Mobility Programm wird Dr. Kroll einen Forschungsaufenthalt in der Data Science Gruppe an der neuseeländischen Universität absolvieren und zukünftige gemeinsame Projekte vorbereiten. »Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISE in diesem wichtigen Zukunftsthema und insbesondere auf den Forschungsaufenthalt von Dr. Kroll an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Auckland«, erklärt Associate Professor Andreas Kempa-Liehr.

© Fraunhofer ISE
Ein Anwendungsfall für künstliche Intelligenz in der Batterieforschung ist die Auswertung von Mikroskopie-Aufnahmen in der Qualitätssicherung.

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