Die Metallisierung von Solarzellen zählt zu den größten Kostenfaktoren im Herstellungsprozess. Ihr Einfluss sowohl auf die Zelleffizienz als auch auf die Modulanbindung ist sehr hoch.
Während in der Produktion aktuell noch überwiegend mit Silber als Kontaktmaterial gearbeitet wird, entwickeln wir am Fraunhofer ISE bereits seit vielen Jahren alternative Fertigungsprozesse auf Basis von Kupfer. Das spart Kosten, erreicht gleiche Solarzellenwirkungsgrade und sichert die Verfügbarkeit der benötigten Materialien auch im stark wachsenden Photovoltaikmarkt.
Wir entwickeln galvanische Metallisierungsverfahren für verschiedene Typen von Solarzellen. Sowohl für TOPCon- als auch für PERC-Solarzellen wird eine Laserstrukturierung der Antireflexschicht verwendet, um dann einen Schichtstapel aus Nickel, Kupfer und einem hauchdünnen Silberfinish aus der chemischen Lösung abzuscheiden.
Für Silizium-Heterojunction- und Perowskit-Solarzellen sind besondere Maßnahmen erforderlich, um eine ganzflächige Abscheidung auf dem transparenten, leitfähigen Oxid zu vermeiden. Gleichzeitig müssen empfindliche funktionale Schichten vor Korrosion durch die galvanischen Bäder geschützt werden. Hier haben wir innovative Lösungen entwickelt, um auch für diese herausfordernden Anwendungsfälle galvanische Kupferkontakte zu realisieren.
Auch auf III-V- oder Germanium-Materialien sind galvanische Metallprozesse interessante Alternativen für hochleitfähige und kosteneffiziente Kontakte. Auch wenn hier die Materialkosten meist eine geringere Rolle spielen, erlaubt die galvanische Metallabscheidung auch hier sehr leistungsfähige Metallkontakte unter wirtschaftlichen Bedingungen.