News #18

Indoor-Photovoltaik mit über 40 Prozent Effizienz entwickelt

Forschenden des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE ist es gelungen, Solarzellen basierend auf III-V Halbleitern zu entwickeln, die in Innenräumen einen Wirkungsgrad von über 40 Prozent erreichen. Durch die Optimierung des Designs und der Materialqualität des Absorbers, konnte das Forschungsteam auch bei sehr schwachen Lichtverhältnissen von nur 100 Lux außergewöhnlich hohe Effizienzen erzielen. Diese Ergebnisse machen die Technologie besonders vielversprechend für autonome Anwendungen im Internet der Dinge (IoT) in Innenräumen, die keinen Zugang zu einer externen Stromquelle haben. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Applied Physics Letters veröffentlicht.

© Fraunhofer ISE
Unter Anregung mit einem 405 nm Laser beginnt die GaInP Innenraumsolarzelle kräftig rot zu leuchten.

Indoor-Photovoltaik nutzt das Licht in Innenräumen, um Strom zu erzeugen. Diese Technologie ist besonders nützlich für Geräte, die nicht ständig aufgeladen werden können, wie viele Komponenten in IoT Systemen. »Dafür kommen unterschiedliche Photovoltaik-Technologien in Frage«, erklärt Dr. Henning Helmers, Abteilungsleiter am Fraunhofer ISE. »III-V basierte Solarzellen haben aktuell noch die höchsten Materialkosten, sind aber auch am effizientesten, insbesondere unter künstlichem (LED) Licht«.

In ihrer Studie optimierten die Forschenden Galliumindiumphosphid (GaInP) Solarzellen, da ihre Bandlücke nahezu ideal für die Umwandlung sichtbaren Lichts in Strom ist. »Wir haben untersucht, wie gut die Solarzellen mit unterschiedlichen Strukturen unter schwachen Lichtbedingungen arbeiten,« fasst Malte Klitzke, Hauptautor der Studie und Wissenschaftler am Fraunhofer ISE die Ergebnisse zusammen. »Dabei hat sich gezeigt, dass eine bestimmte Art von Solarzelle, die n-dotierte GaInP-Zelle, deutlich besser abschneidet als die p-dotierte Variante. N-dotierte GaInP-Zellen halten die Ladungsträger länger und haben eine erhöhte Leistung, selbst bei schwachem Licht. Deshalb konnten wir mit ihnen in unseren Versuchen sehr hohe Effizienzen bei der Umwandlung von Innenraumlicht in Strom erzielen.«

Das Forschungsergebnis bündelt Erkenntnisse aus mehreren Forschungsprojekten: »50Prozent«, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), »H2Demo«, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie »SMART«, unterstützt durch AZUR SPACE Solar Power und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

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