Die Festkörperbatterie (engl. All-Solid-State Battery „ASSB“) gilt als das disruptive Konzept, um die Lithium-Ionen-Batteriezelltechnologie sicherer, leistungsstärker sowie energiedichter zu machen und ermöglicht durch den Verzicht auf einen flüssigen Elektrolyten neue Ideen für Zellkonzepte.
Die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Festkörperbatterie am Fraunhofer ISE reichen von der Entwicklung maßgeschneiderter Elektrodenmaterialien über Batteriezellkomponenten (Separator und Elektroden) bis hin zur Assemblierung der kompletten Zelltechnologie.
Aufgrund unserer Erfahrungen und techno-ökonomischen Bewertungen im Bereich der Lithium-Ionen-Speichersysteme fokussieren wir uns bei der Festkörperbatterie hauptsächlich auf die Verwendung von sulfidischen Materialien. Denn nur diese Materialklasse erlaubt hohe Lithium‑Ionen-Leitfähigkeiten (10-3-10-2 S∙cm-1) bei Raumtemperatur ohne die Zugabe von Flüssigelektrolyten und kombiniert, ähnlich wie polymere Festkörperelektrolyte, die für eine industrielle Verarbeitung notwendigen Materialeigenschaften mit einer entsprechend geringen kristallinen Dichte. Letzteres ist entscheidend, um hohe Energiedichten (> 400 Wh∙kg-1 / > 1000 Wh∙l-1) mit konventionellen Kathodenmaterialien (z.B. NMC-basierte Elektroden wie LiNi0.8Mn0.1Co0.1O2) zu erreichen.