Die Metallisierung von Silizium-Solarzellen mit ultrafeinen Kontakten ist eine der anspruchsvollsten Disziplinen im Bereich des funktionalen Siebdrucks. Die jahrzehntelange Entwicklung hochpräziser Feingewebe-Siebe und rheologisch spezialisierter Metallpartikel-Pasten ermöglicht heute den Druck von qualitativ hochleitfähigen Kontakten mit einer Breite von bis zu <10 µm. Ein wesentlicher Einflussfaktor für den Prozess sind die hochpräzise strukturierten Feingewebe-Siebe basierend auf einem Edelstahl-Gewebe (Mesh). Dieses Gewebe besteht aus bis zu 200 Drähten pro Zentimeter bzw. 520 Drähten pro Inch mit Drahtstärken, die um den Faktor 5 bis 10 dünner sind als ein menschliches Haar. Zur Erzeugung einer druckfähigen Schablone wird dieses Gewebe mit einer flexiblen Deckschicht versehen, die mittels UV-Belichtung oder Laserablation in den zu druckenden Bereichen selektiv geöffnet wird.
Gemeinsam mit Projektpartnern hat das Fraunhofer ISE im Projekt »Laser2Screen« eine Anlage entwickelt, die auf Ultrakurzpulslaser-Technologie und hochpräziser 3D-Scantechnologie basiert. Diese innovative Laserlösung ermöglicht die Strukturierung von Feingewebe-Sieben und Metallfolien-Schablonen mit bisher unerreichter Präzision von bis zu < 2 µm. Besonders revolutionär: Der volldigitale Laserprozess ersetzt konventionelle Photolithografie-Verfahren und bietet dabei eine flexible Anpassung an Werkstückschwankungen sowie eine integrierte optische Vermessung der erzeugten Strukturen – alles in einem Gerät.
Diese nachhaltige Lasertechnologie, die ohne chemische Ätzmittel oder Photolacke auskommt, erschließt nicht nur neue Möglichkeiten für die Solarzellenmetallisierung, sondern auch für anspruchsvolle Anwendungen in der Opto-Elektronik, Halbleiterfertigung sowie in der Aufbau- und Verbindungstechnik.