News #23
Solarstandard für alle Dächer würde Mieterinnen und Mieter entlasten
Mieter, Vermieterinnen und das Klima würden gleichermaßen von einem bundesweiten verpflichtenden Solarstandard für Dächer profitieren. Das zeigt eine am Dienstag vorgestellte Studie, die von den Umweltorganisationen BUND, DUH, Germanwatch, NABU, WWF und dem Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring DNR beauftragt wurde. Darin hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ökonomische Vorteile der Einführung eines bundesweiten Solarstandards für Bewohner von Mehrfamilienhäusern untersucht.

Aktuell sind erst 16 Prozent der Wohngebäude in Deutschland mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, meistens handelt es sich um Häuser von Eigenheimbesitzerinnen. Die vorgestellte Studie zeigt, dass sich Solarstrom auf vermieteten Mehrfamilienhäusern für Mieterinnen sowie Vermieter finanziell in jedem Fall lohnt, egal ob sie das Modell Mieterstrom, Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung oder Energy Sharing nutzen.
Bei allen drei Geschäftsmodellen kann eine Amortisationszeit von 15 Jahren erreicht werden. Während dieser Zeit ist der Strompreis stets günstiger, als wenn man den Strom vom Energieversorger beziehen würde. Mieter können daher von einem bundesweiten Solarstandard profitieren, da die Volleinspeisung des PV-Stroms weniger profitabel ist. Zudem haben die Bewohnerinnen mit dem – durch das Solarpaket I eingeführten – Modell der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung selbst die Möglichkeit, Eigentümer der PV-Anlage zu sein und dadurch doppelt zu profitieren. »Wird die PV-Anlage dann noch gekoppelt mit einer Wärmepumpe oder einem Elektroauto, zahlt sie sich weiter aus, da ein noch höherer Anteil des sauberen Stroms direkt verbraucht werden kann«, sagt Dr. Verena Fluri, Hauptautorin der Studie und Wissenschaftlerin am Fraunhofer ISE.
Für Mieter sind die Modelle der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung und Energy Sharing relevant, da diese die Nutzung von PV-Strom vereinfachen und für sie besser zugänglich machen. Die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung kann dabei als »Zwischenschritt« zum Energy Sharing, das bisher aber noch nicht umgesetzt ist, betrachtet werden, da Energy Sharing zusätzlich die Nutzung weiter entfernt liegender Dachflächen ermöglicht. Von der Einführung eines bundesweiten Solarstandards würden Mieterinnen und die Energiewende profitieren, da er zu höheren PV-Zubauraten mit mehr Partizipation führen kann.
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