Moor-PV
Moor-PV bezeichnet die gleichzeitige Nutzung wiedervernässter Moorböden für Klimaschutz und PV-Stromerzeugung. Seit Anfang 2023 fördert die Bundesregierung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Errichtung von Solaranlagen auf ehemals für die Landwirtschaft trockengelegten Moorflächen in Deutschland, wenn diese dabei dauerhaft wiedervernässt werden. Nasse Moorböden sind hochwirksame Kohlenstoffspeicher und verhindern die Freisetzung von Treibhausgasen. Gleichzeitig bieten sie zusätzliche Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien. Wichtig ist, für die Doppelnutzung nur entwässerte und stark degradierte Flächen zu erschließen, die derzeit landwirtschaftlich genutzt werden. Naturschutzfachlich wertvolle Moore und Moorböden innerhalb gesetzlicher Schutzgebiete sind hingegen ausgenommen.
Moore bestehen aus kohlenstoffreichen Torfböden. Mit nur 5 Prozent Anteil an der Gesamtfläche Deutschlands stammen derzeit knapp 7 Prozent der Treibhausgasemissionen von entwässerten Moorböden (Quelle: Umweltbundesamt 2022). Sie sind vor allem in der norddeutschen Tiefebene und im Alpenvorland verbreitet und werden aktuell zu rund 70 Prozent landwirtschaftlich genutzt. Zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 müssen Moore in Deutschland flächendeckend wiedervernässt werden. Die gleichzeitige Nutzung dieser Flächen für die Stromerzeugung kann die Wiedervernässung für Landwirtschaftsbetriebe attraktiver machen und gleichzeitig den Flächendruck beim Photovoltaik-Ausbau abmildern.