Ind-Supply

Klima- und ressourcenoptimierte Wärmeversorgung von Industriegebieten

Laufzeit: 10/2024 - 09/2027
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Kooperationspartner: Hochschule Offenburg, greenventory GmbH, Hochschule für Technik Stuttgart, Hochschule Karlsruhe (HKA), Prognos AG
Projektfokus:      

Die Dekarbonisierung von Unternehmen ist ein wichtiges Element der Energiewende. Viele kleine und mittlere Unternehmen sind in Industrie- oder Gewerbegebieten angesiedelt. Deren Dekarbonisierung findet bisher nicht überall Eingang in die kommunale Wärmeplanung und ist zudem stark von den Anforderungen der individuellen Produktionsprozesse abhängig. Aufgrund der vielfältigen Zusammensetzungen von Gewerbegebieten gibt es bislang keine Standards zur Entwicklung ganzheitlicher Transformationspfade. Hier setzt das Forschungsprojekt Ind-Supply an. Ziel ist die Entwicklung eines Planungstools für Industriegebiete, dass Planende und Kommunen bei komplexen Energieversorgungsentscheidungen unterstützen soll, um so eine klima- und ressourcenoptimierte Entwicklung zu ermöglichen. Das Projekt ist ein Verbundprojekt der Prognos AG, der greenventory GmbH, der Hochschule Offenburg, der Hochschule für Technik Stuttgart, der Hochschule Karlsruhe HKA und dem Fraunhofer ISE.

Der Industriesektor war im Jahr 2022 für über 177 Mio. TCO2-Äq. bzw. 23% der gesamten Emissionen in Deutschland verantwortlich.1 Industriegebiete sind sehr divers hinsichtlich ihrer Strukturen (z.B. Baualtersklassen, Branchen) und Ressourcenverbräuche. Den Unternehmen fehlen häufig die Kompetenzen für Energieversorgungsentscheidungen. Zudem steigert sich die Komplexität der Planung und des Energiemanagements durch die Vernetzung der Unternehmen (z.B. Abwärmenutzung) und durch zukünftige potenzielle Verfügbarkeiten von Wasserstoff- und Wärmenetzen.

Im Projekt Ind-Supply arbeiten wir an der Entwicklung eines Planungstools für Industriegebiete, dass Kommunen und Planenden als Unterstützung dienen soll. Ziel ist es, die Komplexität der Energieversorgungsentscheidungen zu reduzieren und so eine nachhaltigere und wirtschaftlichere Wärme- und Stromversorgung zu ermöglichen.

Im ersten Schritt wird eine Klassifikation von Gewerbe- und Industriegebietsarchetypen erarbeitet, um so eine quantitative Vergleich- und Übertragbarkeit zwischen Industriegebieten zu ermöglichen. Diese soll auf Basis von städtebaulichen und energetischen Kennzahlen erreicht werden. Dadurch wird eine Übertragbarkeit der Fallbeispiele auf andere Industriegebiete ermöglicht. Des Weiteren sollen sogenannte Key Performance Indicators (KPIs) für eine klima- und ressourcenoptimierte Entwicklung von Industriegebieten entwickelt werden. Diese KPIs werden als Benchmark im Planungstool integriert.

Hierzu wird eine Datenanalyse mit KI zur Abwärmenutzung eingesetzt und die Dekarbonisierung auf der Prozessebene untersucht. Das Fraunhofer ISE bringt seine Kompetenzen im Bereich techno-ökonomischer Modellierung von Transformationspfaden ein und analysiert die möglichen Energieversorgungsoptionen für die Gesamtheit eines Gewerbegebietes mit dem Modell DISTRICT. Dies erfolgt anhand konkreter Fallbeispiele in enger Zusammenarbeit mit Stakeholder*innen. Darüber hinaus kommt das Modell REMod zum Einsatz, um die nationalen Transformationspfade unterschiedlicher Dekarbonisierungspfade von Unternehmen zu analysieren. Darauf aufbauend folgt eine Analyse des Einflusses auf das Stromsystem mit dem Modell MyPypsA durch die Hochschule Offenburg.

1 Agora Energiewende (2023): Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2022. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2023.

Nachhaltigkeitsziele

Das Forschungsprojekt »Ind-Supply« trägt in diesen Bereichen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bei:

 

Geschäftsfeldthema

Energiesystemanalysen

 

Geschäftsfeldthema

Energiesystemanalysen

Weitere Informationen zu diesem Forschungsthema:

Geschäftsfeldthema

Energiekonzepte für die Industrie

Geschäftsfeld

Systemintegration