Netzdienlichkeit von Großbatteriespeichern

Die Zahl der Projekte für Großbatteriespeicher in Deutschland wächst rasant. Dabei ist jedoch wichtig zu wissen: Großbatteriespeicher, die vorrangig nach Marktmechanismen betrieben werden, können durch ungünstiges Lade‑ und Entladeverhalten lokale Leistungsspitzen verstärken und dadurch Transformator- und Leitungsbelastungen verschärfen. Ein Großbatteriespeicher ist dann netzdienlich, wenn durch seine Platzierung im Netz und seine Betriebsweise die Netzbelastung reduziert wird, was dann zum Beispiel zu einer Verringerung des Netzausbaubedarfs führt.

Wir prüfen, ob Großbatteriespeicher an spezifischen Standorten netzdienlich betrieben werden können. Dazu analysieren wir Erzeugungs- und Lastzeitreihen des relevanten Umspannwerks, modellieren die resultierenden Leistungsflüsse und simulieren netzdienliche Betriebsstrategien, um zu bewerten, ob Spitzen reduziert werden. Darüber hinaus analysieren wir, ob es in der Historie am spezifischen Standort zu Redispatch-Maßnahmen kam. Redispatch-Maßnahmen werden ergriffen, um Betriebsmittelüberlastungen zu vermeiden und somit Netzsicherheit zu gewährleisten. Batteriespeicher könnten dazu beitragen Redispatch lokal zu reduzieren.

Potenzialanalysen zur Netzdienlichkeit von Großbatteriespeichern

Netzdienlichkeitspotenzial von Großbatteriespeichern
© Fraunhofer ISE / Foto: Dirk Mahler
Durch Datenauswertung und simulative Analysen wird das Netzdienlichkeitspotenzial von Großbatteriespeichern ermittelt.

Wir ermitteln basierend auf öffentlich verfügbaren Daten die Zeitreihen für Verbrauch und Erzeugung an für Großbatteriespeicher relevanten Umspannwerken. Für die so berechnete residuale Last wird ein netzdienlicher Betrieb des Batteriespeichers modelliert und untersucht, wie damit die Spitzenbelastungen des Netzes reduziert werden kann. Zusätzlich werten wir die Redispatch-Ereignisse im Bereich des Umspannwerks aus. Daraus leiten wir das Potenzial für einen netzdienlichen Batteriespeicherbetrieb ab.

Wir erstellen eine individuelle Analyse zur Netzdienlichkeit für Ihr Großbatteriespeicherprojekt.

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Kurzstudie »Batteriespeicher an ehemaligen Kraftwerksstandorten«

Nachnutzung konventioneller Kraftwerksstandorte

Ein enormes Potenzial besteht in der Integration von Großspeichern in bestehende Infrastrukturen, insbesondere in Verbindung mit Photovoltaik-Kraftwerken. So kann deren Strom bedarfsgerecht und damit ertragsoptimiert in die Verbundnetze eingespeist werden. Darüber hinaus können Großspeicher an ehemaligen fossilen / konventionellen Kraftwerksstandorten aufgebaut und so die dort vorhandenen Anbindungen an das Stromnetz weiter genutzt werden. Derartige Großspeicher werden künftig eine wichtige Rolle für die Resilienz der elektrischen Energieversorgung spielen.
 

In der Kurzstudie »Batteriespeicher an ehemaligen Kraftwerksstandorten« hat das Fraunhofer ISE den systemischen und netztechnischen Nutzen von Großspeichern untersucht. Eines der Ergebnisse: Batteriespeicher an ehemaligen Standorten von fossilen oder Atomkraftwerken zu installieren ist sinnvoll, da die dort bereits verfügbare Anschlussleistung genutzt werden kann. Bis zu 65 Prozent des bis 2030 in Deutschland benötigten Speicherbedarfs könnte damit gedeckt werden.

 

»Batteriespeicher an ehemaligen Kraftwerksstandorten«

Weitere Informationen zu diesem Forschungsthema

 

Geschäftsfeldthema

Batterieintegration und -betriebsführung

 

Lab Energy Storage
Application and Innovation

Wir entwickeln Managementstrategien für Batteriespeicher in Energiesystemen.