Presseinformation #19
Fraunhofer ISE Ausgründung diveo GmbH entwickelt Agri-Photovoltaik als Co-Location-Projekte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE haben sich mit einem externen Gründerteam zusammengetan, um landwirtschaftliche Betriebe bei Planung, Bau und Monitoring ihrer Agri-Photovoltaik-Anlage zu unterstützen.
»Eine spannende Konstellation«, sagte Prof. Dr. Andreas W. Bett, Leiter des Fraunhofer ISE, »denn bei diveo kombinieren wir unsere wissenschaftliche Expertise aus dem Institut mit erfolgreicher Startup-Erfahrung aus dem Energiemarkt.« Die Ausgründung wird unter anderem von zwei Alumnis des Instituts aufgebaut, die jeweils bereits Spin-Off-Erfahrung mitbringen.
Das Startup plant und baut Agri-PV-Anlagen in Kombination mit Batteriespeichersystemen an einem Standort - sogenannte Co-Location-Projekte. Die aktuellen Projekte werden entsprechend der individuellen Stromnetz-Gegebenheiten als Erzeugungsanlagen mit Grau- oder Grünstromspeichern umgesetzt.
Seit über zehn Jahren forscht eine mittlerweile 70-köpfige Gruppe am Fraunhofer ISE zu Agri-Photovoltaik und begleitete in diesem Rahmen die Implementierung zahlreicher Agri-PV-Pilotanlagen.
»Wir nutzen vor allem die Lichtsimulationen und Pflanzenverschattungsanalysen des Fraunhofer ISE für die Anlagenauslegung«, sagte Kai Klapdor, Geschäftsführer der diveo bei der Vorstellung des neuen Unternehmens. »Von hochaufgeständerten statischen Ost-West Agri-PV-Anlagen im Obstbau bis zu nachführenden Trackeranlagen im Ackerbau und Dauergrünland kommen verschiedene Anlagentypen zum Einsatz. Je nach Gegebenheit rentieren sich unterschiedliche Anlagen für alle Stakeholder wie Flächenbesitzer, Gemeinden, Landwirtschaftsbetriebe sowie Investoren.«
Agri-Photovoltaik (Agri-PV) bezeichnet die Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und Solarstrom-Erzeugung auf einer Fläche. Das reduziert die Konkurrenz um landwirtschaftliche Flächen und trägt zu einer effizienteren Landnutzung bei. Darüber hinaus kann Agri-PV Schutz vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden bieten, sowie den Wasserverbrauch reduzieren. Die Solarstromerzeugung schafft stabile zusätzliche Einkommensquellen für Landwirtschaftsbetriebe und erhöht damit die Resilienz vieler Höfe gegenüber Ernteausfällen.

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