Urbane Photovoltaik

UPV

Urbane Photovoltaik

Urbane Photovoltaik (UPV) nutzt versiegelte Flächen in Städten und Gemeinden, um regenerativen Strom zu erzeugen und die Orte visuell ansprechend zu gestalten. Beispiele sind große Parkplätze, öffentliche Plätze oder Sportanlagen auf denen Photovoltaik als Schattenspender, in Kombination mit Licht, mit Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität oder Regenschutz installiert wird. Hierdurch werden die Orte für den Nutzer aufgewertet und die Energiewende wird positiv erlebbar. Ein weiteres Beispiel ist die Kombination von Photovoltaik, Beleuchtung, Schattenspender und Regenschutz an einem zentralen Busbahnhof oder auf dem Parkplatz eines Messegeländes. PV Anlagen können an Straßen als Werbeschild dienen, WiFi, 5G Mobilfunk oder Überwachungsfunktionen integrieren. UPV Installationen müssen hohe Anforderungen an Design und Funktionalität erfüllen und erfordern dadurch meist individuelle Lösungen. Auch die einzuhaltenden rechtlichen Rahmenbedingungen auf öffentlich zugänglichen Plätzen sind komplex und Genehmigungsverfahren schwierig.

Quick-Facts: Urbane Photovoltaik (UPV)

  • Technisches Potenzial in Deutschland mindestens 59 GWp
  • Vorteile:
    • Nutzung bereits versiegelter Flächen
    • Häufig kurze Anbindung zum Netzanschluss
    • Doppelnutzen durch Integration von Beleuchtung, Schattenspender, e-Ladeinfrastruktur, Regenschutz
    • Schutz vor Überhitzung großer versiegelter Flächen
    • Visuelle Aufwertung von ansonsten oft sterilen Orten
  • Herausforderungen:
    • Zusammenspiel von Funktionalität und Design
    • Schaffung klarer Anforderungen an die Genehmigung von UPV Anlagen (Sicherheit, behördlicher Prozess, Zuständigkeiten, Normen)
    • Höherer Planungsaufwand und Kosten aufgrund individueller Lösungen und kleiner Stückzahlen
    • Anforderungen an Modultechnologie (Stabilität, mechanische Belastung, Rutschfestigkeit, Lärmabsorption, Albedo)
    • Vermeidung unerwünschter Effekte wie z.B. Blendung

Anwendungsmöglichkeiten

Urbane Photovoltaik kann und sollte neben einem Beitrag zur regenerativen Energieversorgung immer auch einen positiven Nutzen für den Bürger und die Städte bieten. So wird das Thema regenerativer Stromproduktion im positiven Sinne erlebbar. Dies kann durch eine Kombination der Energieversorgung mit anderen Funktionalitäten erfolgen, z.B. der Beleuchtung eines großen Parkplatzes, einer E-Ladeinfrastruktur für Autos, Werbeschildern bei Nacht oder einem Schutzraum an einer Haltestelle. Die folgenden Abbildungen zeigen zwei Beispiele für Installationen auf einem größeren Parkplatz wobei das Design an das spezifische Umfeld angepasst wurde. Bei Tag spenden die PV Anlagen Schatten, bei Nacht bieten sie ausreichend Beleuchtung so dass auf Straßenlaternen verzichtet werden kann. Die Urbane Photovoltaik kann nahe am Verbraucher einen erheblichen Beitrag zur Energieversorgung leisten, wobei bereits versiegelte Flächen für die solare Stromerzeugung genutzt werden. Hierdurch wird eine zusätzliche Belastung der Umwelt vermieden und bei einem guten Design der Systeme entstehen attraktive und spannende Plätze und Straßenlandschaften.

Anwendungsmöglichkeiten urbaner PV
© IFID GmbH - Institut für Innovation und Design

Visualisierung von PV Systemen im urbanen Umfeld belebter Plätze. Die Bilder zeigen die Installation auf Parkplätzen, wobei hier insbesondere ein Mehrwert durch die Beleuchtung bei Nacht geschaffen wird. Die Systeme wurden auf eine Leistung von mindestens 10 kWp ausgelegt und speisen damit signifikant Strom in das örtliche Netz ein.