Bei bauwerkintegrierter Photovoltaik (BIPV) handelt es sich um Bauelemente, die zusätzlich zur Stromgewinnung klassische Funktionen wie Wärmedämmung, Wind- und Wetterschutz oder auch architektonische Funktionen übernehmen. Besonders in der Fassade erfüllen BIPV-Komponenten Aufgaben, die deutlich über die Stromgewinnung hinausgehen. So können vollständig in die Fassade integrierte Solarmodule im transparenten und im nicht-transparenten Bereich, aber auch als vorgehängte, hinterlüftete Fassade eingesetzt werden. Individuell farblich gestaltete und oberflächentexturierte BIPV-Module können sehr gut als architektonisches Gestaltungselement für Gebäude oder ganze Stadtteile eingesetzt werden.
Über ihren Lebenszyklus betrachtet, schneiden viele aktive BIPV-Module ökonomisch und ökologisch besser ab als herkömmliche Bauelemente. Sie helfen, energetische Gebäuderichtlinien zu erfüllen und sind ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Das technische Potenzial von PV an Gebäuden liegt in Deutschland bei rund 1000 GWp. Ein wichtiges FuE-Ziel des Fraunhofer ISE ist es, die Wirtschaftlichkeit der Module – bei gleichzeitiger optischer und architektonischer Gestaltbarkeit - weiter zu optimieren, um die CO2-Bilanz von Gebäuden signifikant zu verbessern und so die Energiebilanz auf Null zu reduzieren (»Netto-Nullenergiegebäude«) oder ins Positive zu wenden (»Plusenergiegebäude«).
Die solaraktiven Bauelemente werden für innovative Architekten, Ingenieure, Produzenten, Investoren und Stadtplaner zunehmend interessant. Das Fraunhofer ISE bietet Industriepartnern ein breites Forschungs- und Service-Angebot für die Bewertung, Entwicklung und den praktischen Einsatz von Bauwerkintegrierter Photovoltaik.