Um die Akzeptanz von PV-Anlagen in Städten zu steigern, adressiert das Projekt »PV-Antiblend« die planerische Lösungen zur Vermeidung von durch PV-Anlagen verursachter Blendung. Im Rahmen des Projekts wird ein kostenloses Plug-In für das Planungswerkzeug Rhino entwickelt, das Blendungsrisiken in der Planungsphase visualisiert, um vorbeugend Maßnahmen gegen Blendung zu ermöglichen. Eine begleitende Datenbank liefert Reflexionsdaten verschiedener PV-Module, darunter auch von PV-Modulen, die Entblendungstechnologien aufweisen. So kann eingeschätzt werden, welche Entblendungstechnologie sich für ein bestimmtes Bauvorhaben eignet, um Blendung zu vermeiden.
In jüngster Zeit wurde Blendung – verursacht durch die von PV-Systemen reflektierte Sonnenstrahlung – wie bei anderen Glasfassaden zunehmend als negativer Nebeneffekt identifiziert. Daher können Blendungsvorkommnisse, die für einen innerstädtischen Ausbau von PV nötige Akzeptanz in der Bevölkerung mindern.
Bewertung und Vermeidung von Blendung durch PV-Anlagen
Das Projekt »PV-Antiblend« zielt darauf ab, Planende für das Thema Blendung zu sensibilisieren und eine Methode zur Bewertung des Blendungsrisikos bereitzustellen und so das übergeordnete Ziel – eines auch gesellschaftlich akzeptierten – PV-Ausbaus zu erreichen. So können mithilfe einer Blendungsanalyse in der Planungsphase Blendungsvorkommnisse identifiziert werden und so mit diesen eventuell verbundene, nachträgliche und kostspielige Minderungsmaßnahmen vermieden werden.
Die geplante Methode soll in Form eines Software Plug-Ins in die von Architektinnen und Fachplanern häufig genutzte Planungssoftware „Rhino“ integriert werden, sodass diese einfach und kostenlos in bestehende Planungsabläufe integriert werden kann.
Mithilfe des Plug-Ins können bereits während der Planungsphase zeitaufgelöste Blendungs-Hotspots in der Umgebung der PV-Anlage visualisiert werden. Hotspots sind Regionen, die über den Tages- und Jahresverlauf hoher Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, welche wiederum vom PV-System reflektiert wird. Für die korrekte Berechnung der Hotspots wird eine Datenbank zur Verfügung gestellt, die Messwerte zum Reflexionsverhalten von PV-Modulen mit diversen Entblendungstechnologien und Verschmutzungsgraden bereitstellt. Im Anschluss werden Leuchtdichtebilder, die das menschliche Helligkeitsempfinden visualisieren, aus verschiedenen Perspektiven generiert. So können Blendungsrisiken identifiziert und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Um die Methode zu validieren, werden im Feld gemessene und simulierte Leuchtdichtebilder abschließend miteinander verglichen.