Anforderungen an intelligente Netze

Der Umbau der Stromversorgung hin zu einem maßgeblichen Anteil an erneuerbaren Energien stellt Stromnetz, Netzkomponenten und deren Betriebsführung vor große Herausforderungen. Es ändern sich dabei sowohl die elektrischen als auch die kommunikativen Anforderungen an diese Netzbestandteile. Zudem wächst der Bedarf, sie mit lokaler, aber gleichzeitig vernetzter Intelligenz auszustatten. Die Erprobung und Weiterentwicklung dieser Komponenten im laufenden Netzbetrieb ist jedoch nur im Einzelfall möglich.

Das Fraunhofer ISE wird deshalb seine Kompetenzen im Bereich Netzsimulation und Echtzeit-Kommunikationsumgebungen erweitern. Unser Ziel besteht  darin, komplexe Netzabschnitte und Betriebssituationen flexibel im Labormaßstab nachzubilden und das Verhalten von Geräten oder Anlagen an Netzknotenpunkten ausführlich untersuchen zu können. Die Testumgebungen sollen sowohl stationäre als auch dynamische Versuche in einem Leistungsbereich bis mehrere hundert Kilowatt ermöglichen. 

Damit wird das Fraunhofer ISE seinen wichtigen Forschungsschwerpunkt »Digitalisierung« auf die Betriebsführung von Komponenten erweitern. Auch die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Komponenten und Stromnetz kann damit weiter ausgebaut werden. Besonders die Netzkopplung von Infrastruktur für Elektromobilität, die Aspekte der Systemtechnik und Betriebsführung von Micro-Grids sowie die Automatisierung von Netz- und Anlagenbetrieb rücken stärker in unseren Fokus.