Synergiefassaden

Erforschung von Abluftkonzepten zwischen Innenrollo und Verglasung zur Einsparung von Energie und Kosten bei gleichzeitiger Erhöhung des thermischen Komforts

Laufzeit: 01/2021 - 12/2024
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Kooperationspartner: Priedemann Facade-Lab, Transsolar Energietechnik, Warema (Externer Partner), Schüco (Externer Partner)
Projektfokus:  
© Fraunhofer ISE
CONTINENT-Anlage für thermische und visuelle Komfortuntersuchungen unter Außenbedingungen für verschiede Orientierungen.
© Priedemann/WAREMA
Darstellung des Energiekonzepts im Synergiefassaden-Projekt.

Bislang wird die Abluft bei mechanisch belüfteten Gebäuden an verschiedenen Stellen im Innenraum abgesaugt. In vielen Gebäuden werden zudem auch Innenrollos als Blendschutz eingesetzt. Beim Ansatz der Synergiefassade wird die Abluft zwischen dem Innenrollo und der Verglasung abgesaugt. Dadurch reduziert sich die Temperatur des Innenrollos, was sich positiv auf den thermischen Komfort der Gebäudenutzer auswirkt. Die Abluft kann gleichzeitig einen großen Teil der solaren Gewinne aus dem Gebäude transportieren. Dies hilft gegen eine Überhitzung des Gebäudes und der Einsatz von Klimaanlagen kann reduziert werden, was den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes verbessert. Zudem basiert das System auf der intelligenten Kombination relativ simpler Komponenten. Durch den geringen und kostengünstigen Einsatz von Ressourcen im Vergleich zu anderen Fassadensystemen werden Investitionskosten eingespart, Reinigungs- und Wartungskosten reduziert und gleichzeitig ermöglicht die geringe Fassadentiefe der Synergiefassade eine maximale Ausnutzung der Flächen, somit bspw. einer Maximierung der Mieteinnahmen auf Basis der Maximierung der Nutzfläche.

Im Projekt Synergiefassaden wird auf Basis von zu erarbeitenden Anwendungsszenarien ein großformatiger Fassadendemonstrator entwickelt. Dieser wird vermessen um ein neuartiges Simulationsmodell, welches die Besonderheiten der Synergiefassade abbildet, zu erstellen und zu validieren. Dieses Modell dient wiederum dazu die zu Beginn definierten Anwendungsszenarien ganzheitlich, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Klimaregionen und Haustechnikkonzepte, zu untersuchen. Die Ergebnisse werden laufend im Konsortium und mit assoziierten Partnern als Experten abgeglichen und veröffentlicht. Das Fraunhofer ISE verantwortet die optischen und kalorimetrischen Messungen der Synergiefassaden, die Kalibrierung und Validierung des Synergiefassadenmodels und wird die Vergleichsmatrix zu Synergiefassaden-Anwendungsfällen erzeugen. Der wirtschaftliche Nutzen nach Projektende, aber auch schon während eines noch laufenden Projekts, besteht für ein Forschungsunternehmen darin, FuE-Dienstleistungen zu erbringen. Die zum Abschluss des Forschungsvorhabens erarbeiteten Lösungen, Rechenmodelle, Simulations-Tools, Kriterienkataloge und Entscheidungshilfen bzw. Technologiesteckbriefe stellen dabei das ideale Handwerkszeug dar, um Partner in der Baubranche von Synergiefassaden und deren Funktionalität zu überzeugen und diese projektbezogen zu planen und individuell umzusetzen. Mit dem Ausbau unserer Versuchsanlage CONTINENT werden auch Charakterisierungsaufträge von Herstellern der Fassadentechnik gewonnen und relevante physikalische Prozesse wissenschaftlich untersucht. Wenn sich im Projektverlauf offene Fragestellungen ergeben oder Ideen entstehen, die ein ergänzendes Forschungs- oder Entwicklungsvorhaben sinnvoll erscheinen lassen, dann wird das Fraunhofer ISE solche Forschungsarbeiten anbieten, sei es als reines Industrieprojekt oder mit öffentlicher Förderung.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsthema:

Geschäftsfeldthema

Gebäudehülle

Geschäftsfeld

Energieeffiziente Gebäude