Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem

Studie

Hinweis: Von dieser Studie ist eine aktualisierte Version verfügbar!

Die aktuellste Version dieser Studie finden Sie hier.

Auf dieser Seite finden Sie weiterhin die Inhalte zur vorherigen Ausgabe.

Die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen

Autorinnen und Autoren der Studie und der Updates: Philip Sterchele, Julian Brandes, Judith Heilig, Daniel Wrede, Charlotte Senkpiel, Markus Haun, Patrick Jürgens, Christoph Kost, Thomas Schlegl, Andreas Bett, Hans-Martin Henning
Fraunhofer ISE | 13. Februar 2020 | Update: 15. Dezember 2020 | Update Klimaneutralität 2045: 12.November 2021

Update Klimaneutralität 2045 zur Studie

Nach dem Bundestags-Beschluss zum Klimaschutzgesetz (KSG) vom Juni 2021, mit dem verschärften Ziel der Treibhausgasneutralität Deutschlands im Jahr 2045, hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE seine Studie »Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem« mit seinem Energiesystemmodell REMod komplett neu berechnet. Das Institut arbeitet mit vier Szenarien, um die Auswirkungen gesellschaftlicher Trends auf das Erreichen der Klimaziele zu analysieren. In allen Szenarien sind die Reduktionsziele bis 2045 noch erreichbar, jedoch auf unterschiedlichen Pfaden und zu unterschiedlichen Kosten.

Für die neue Studie wurden die neuen verschärften Zwischenziele des KSGs von -65 Prozent 2030 und -88 Prozent 2040 sowie das Ziel der Treibhausgasneutralität energiebedingter CO2-Emissionen 2045 als Randbedingung in REMod umgesetzt.

 

Ziel und Umfang der Studie

Die Studie »Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem – Die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen« untersucht Entwicklungspfade des deutschen Energiesystems, die zu einer Reduktion der energiebedingten CO₂-Emissionen zwischen 95 und 100 Prozent bis 2050 führen. Das Erreichen dieser Klimaschutzziele in der Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien ist demnach aus technischer und systemischer Sicht machbar. Gesellschaftliches Verhalten erweist sich dabei allerdings als ein maßgeblicher Faktor für den Weg, den die Energiewende durchläuft und für die Kosten des Systemumbaus.

In dieser Studie betrachten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen den Verlauf, die technische Machbarkeit und die Kosten der Energiewende im Kontext verschiedener Entwicklungen gesellschaftlicher Verhaltensweisen und Einstellungen. Dafür berechneten sie vier Haupt-Szenarien:

  • Szenario Beharrung (starke Widerstände gegen den Einsatz neuer Techniken im Privatbereich)
  • Szenario Inakzeptanz (starker Widerstand gegen den Ausbau großer Infrastrukturen) 
  • Szenario Suffizienz (gesellschaftliche Verhaltensänderungen senken den Energieverbrauch deutlich)
  • Szenario Referenz (ohne weitere, die Zielerreichung fördernde oder erschwerende Randbedingungen)  

Für die Simulation und Optimierung der Szenarien wurde das am Fraunhofer ISE entwickelte Energiesystemmodell REMod (Regenerative Energien Modell) eingesetzt.

Auf der Datenplattform energy-charts.info werden die Ergebnisse der Studie visualiert. 

Zu diesem Thema aus unserem Forschungsblog »Innovation4E«:

Blogserie von Christoph Kost

Was muss bis 2050 passieren, damit wir unsere CO2-Emissionen bei Verkehr, Elektrizität, Prozess- und Gebäudewärme um mindestens 95% senken? Die Studie »Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem« unseres Instituts gibt darauf erst einmal eine ermutigende Antwort: Technisch ist es prinzipiell machbar, die Energieversorgung in Deutschland mit erneuerbaren Energien sicherzustellen. Wie teuer und aufwendig das wird, hängt auch von jedem Einzelnen von uns ab. Um besser zu verstehen, wie genau, haben wir mit unterschiedlichen Szenarien simuliert, welche Folgen unser Verhalten auf den Verlauf der Energiewende hat. 

Folge 1: Das „Wir-sind-sparsamer-Szenario“

Das Suffizienz Szenario geht davon aus, dass wir den Klimawandel so ernst nehmen, dass wir bereit sind unseren Energieverbrauch zu senken.
Weiterlesen auf blog.innovation4e.de

Folge 2: Das „Gegen-große-Infrastrukturen-Szenario“

Das Inakzeptanz-Szenario geht davon aus, dass es massiven Widerstand gegen den Ausbau neuer Infrastrukturen im Energiebereich geben wird.
Weiterlesen auf blog.innovation4e.de

Folge 3: Das „Bloß-nichts-neues-Szenario“

Das Beharrungs-Szenario geht davon aus, dass wir nicht bereit sind, auf neue Technologien umzustellen.
Weiterlesen auf blog.innovation4e.de

Weitere Informationen zu diesem Thema

 

Presseinformation| Fraunhofer ISE | Februar 2020

Fraunhofer ISE: Klimaschutzziele in der Energieversorgung erreichbar

 

News | Fraunhofer ISE | März 2020

Energy-Charts: Entwicklung der Energiewende erleben

 

Energiesystemmodelle

Unsere sich ergänzende Modellfamilie umfasst Energiesystemmodelle, Strommarkt- und Stromnetzmodelle sowie Modelle zur Systemoptimierung und Marktintegration.