
Floating Photovoltaics (FPV)
Schwimmende Photovoltaik (FPV) (von engl. "Floating Photovoltaics") bezeichnet PV-Kraftwerke auf Gewässerflächen mit an Schwimmkörpern angebrachten Modulen. Verankert ist die Anlage dabei am Gewässergrund, Ufer oder an angrenzenden Strukturen. Infolge der Modulkühlung durch das Gewässer weisen FPV-Anlagen gesteigerte Erträge im Vergleich zu konventionellen Freiflächenanlagen auf. Während im asiatischen Raum bereits einige Anlagen mit installierten Leistungen im zweistelligen Megawattbereich vorzufinden sind, beschränken sich die Anlagen Deutschland infolge bisheriger Förderhemmnisse auf max. 750 kWp. Die größte FPV-Anlage in Europa befindet sich derzeit in den Niederlanden mit einer installierten Nennleistung von 41,1 MWp (Stand Juli 2021). FPV verzeichnete in den letzten Jahren ein sehr dynamisches Wachstum mit über 2,6 GWp an weltweit installierter Leistung bis Anfang 2021.
In Deutschland kommen geflutete Tagebauflächen, Kiesseen und teilweise Stauseen in Betracht. Die erste FPV-Anlage Deutschlands ist seit Ende Mai 2019 mit einer Leistung von knapp 750 kWp am Netz, auf einem Baggersee bei Renchen/Baden. Der Strom wird zum Großteil direkt von dem anliegenden Kieswerk verbraucht. Neben der Anwendung von FPV auf Seen kann die Technologie auch auf dem Meer (Offshore oder in Küstennähe) eingesetzt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten stellen die Integration von FPV auf Abdeckfolien von landwirtschaftlichen Wasserreservoiren oder Fischfarmen dar. In Zypern wurde beispielsweise eine schwimmende Solarfolie auf einem Wasserreservoir installiert. Sie reduziert die Wasserverdunstung und -verschmutzung während sie gleichzeitig Strom für die Pumpanlagen produziert. Auch eine Implementierung von PV über Kanälen ist möglich.