WPVT-Freeze

Charakterisierung der Leistungsfähigkeit von Wärmepumpe-Heizsystemen mit quellenseitig installierten PVT-Kollektoren und Modellentwicklung zur Integration in kommerzielle Planungswerkzeuge

Laufzeit: Januar 2016 - Dezember 2018
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:

Projektträger Jülich (PTJ), Förderkennzeichen 0325854A und 0325854C , Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

Kooperationspartner:

PA-ID PROCESS GmbH (2power), Vela Solaris (Polysun)

Projektfokus:
© Fraunhofer ISE
PVT Wärmepumpen System - Single Source – Schema laut TASK 44.

Moderne Raum-Heizsysteme kombiniert mit Wärmepumpen bieten ein großes Potential zur Energieeinsparung im Gebäudebereich. Als Wärmequelle für die Wärmepumpe werden bislang meist Erdsonden oder Außenlufteinheiten eingesetzt. Die jeweilige Technologie hat ihre Vor- und Nachteile.

Der Einsatz von PVT-Kollektoren bietet die Chance die vorhandene (Dach-)Fläche zur Nutzung von Stromerzeugung, sowie als Quelle der Wärmepumpe zu dienen.

Bislang wurden PVT-Kollektoren meist nur im Bereich bis 0°C eingesetzt. Ein erweiterter Betriebstemperaturbereich bis -25°C bietet zusätzlich die Nutzung von Latentenergie durch Kondensation und Vereisung.

Durch realen Betrieb eines PVT-Wärmepumpensystem, mit PVT-Modulfeld als einzige Wärmequelle wurde nachgewiesen, die vorgegebenen Lasten (23 Zapfungen Trinkwarmwasser nach ErP, sowie einer Winterheizlast von 65 kwh/d) nahezu vollständig gedeckt werden kann.

Optimierungspotential wurde identifiziert und wurde vom Projektpartner PA-ID in neuen Konzepten umgesetzt.

Potentialabschätzung von Kondensation und Vereisung wurden auf Basis der Theorie berechnet, sowie Häufigkeitssimulationen durchgeführt. Messungen in der Klimakammer zur energetischen Nutzung von Kondensation und Vereisung zeigten mögliche Energiegewinne von 10-15%.

Auf Basis von vorangegangen wissenschaftlichen Arbeiten wurde die bestehende Kollektormodellgleichung erweitert, um Effekte wie Kondensation und Vereisung abbilden zu können.

Umfangreiche Vermessungen von PVT-Modulen wurden durchgeführt, um den erweiterten Modellansatz zu validieren. Die vorhandene Modellerweiterung reicht jedoch noch nicht aus, um die zuvor genannten Effekte zufriedenstellend zu beschreiben.

Durch Simulationen mittels der Software Polysun konnte gezeigt werden, dass die Erweiterung des Betriebstemperaturbereichs der PVT-Kollektoren bis -20°C einen zusätzlichen Energiegewinn von rund 30% möglich ist. Hier sind die Latentenergiegewinne durch Kondensation und Vereisung enthalten.

© Fraunhofer ISE
Vereisung auf PVT-Modulfeld (Quelle für Wärmepumpe)
© Fraunhofer ISE
Vermessung eines PVT-Moduls in der Klimakammer – Kondensation auf Abdeckung
© Fraunhofer ISE
PVT-Modul ohne rückseitige Wärmedämmung – Vereisung während Validierungsmessung