DAST II TuPro – Verbreitung innovativer solarthermischer Anwendungen in der tunesischen Industrie

Laufzeit: März 2013 - März 2018
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Deutsche Gesellschaft für Zusammenarbeit (GIZ), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Kooperationspartner: Agence Nationale pour la Maîtrise de l´Energie (ANME), INTER CONTROL S.A, ENERCO, CRA2E
Projektfokus:
Modell für Energieeffizienzmaßnahmen in tunesischen Lebensmittelunternehmen
© Fraunhofer ISE
Modell für Energieeffizienzmaßnahmen in tunesischen Lebensmittelunternehmen.
Energiemanagementsystem
© Fraunhofer ISE
Energiemanagementsystem mit den verschiedenen Ebenen
Messungen der Dampfproduktion in der Lebensmittel-Industrie
© Fraunhofer ISE

Für zahlreiche Produktions- und Reinigungsprozesse wird Prozesswärme benötigt, besonders in der Lebensmittelindustrie, in der die Prozesswärme einen beachtlichen Anteil am betrieblichen Gesamtenergieeinsatz ausmacht. Eine Reihe von Optimierungsmaßnahmen kann zur Energie- und Kostenreduktion beitragen. Im Rahmen des Projekts »DAST II TuPro« sollen in ausgewählten tunesischen Produktionsstätten technische und ökonomische Möglichkeiten für den Einsatz von Solarthermie identifiziert sowie Grundsteine für den Aufbau von Energiemanagementsystemen gelegt werden. Zunächst werden Energieeffizienzpotenziale geprüft und deren Umsetzungschancen bewertet. Die ausgewählten Unternehmen sind im Bereich der Lebensmittelproduktion tätig. Für diese Branche ist der hohe Anteil an benötigter Prozesswärme charakteristisch. Ein systematisches Energiemanagement dient als Instrument, um die Energieeffizienz vor allem in energieintensiven Unternehmen kontinuierlich zu erhöhen.

Um die Energieeffizienz zu erhöhen, wurden zunächst die maßgeblichen Energieströme in den teilnehmenden Unternehmen mit Hilfe bereits vorhandener Messtechnik und durch mobiles Messequipment des Fraunhofer ISE charakterisiert und quantifiziert, um den energetischen Ist-Zustand zu erfassen. Bereits bestehende Anlagenschemata konnten bei Werksbesichtigungen aktualisiert und mit den notwendigen Daten erweitert werden. In enger Zusammenarbeit mit den Betreibern der Anlagen wurden schon in einem frühen Stadium des Projekts kostengünstig durchzuführende Maßnahmen beschlossen. Diese Maßnahmen sind schematisch in Abb. 1 zu erkennen. Zur Einführung eines standardisierten Energiemonitoringsystems, als weiterer Baustein des Energiemanagements, wurden die Prozesse in verschiedene Ebenen aufgeteilt (Abb. 2). Hierdurch können Messstellen in den Prozessen definiert werden, an denen für das Energiemonitoring die Energieströme erfasst und ausgewertet werden können um damit weitere Einsparpotenziale zu identifizieren.

Die Durchführung der Energieeffizienzmaßnahmen, die Installation des Energiemanagementsystems und der benötigten Messtechnik wird vom Fraunhofer ISE durch Anleitung der ausführenden tunesischen Unternehmen unterstützt. Für die Durchführung des Monitorings berät das Fraunhofer ISE mindestens einen lokalen Partner bei der Erstellung eines Messkonzepts und bei der Auswahl der notwendigen Messtechnik, Sensor-Kalibrierung, Fehlerdetektion und Datenfernabfrage.