Presseinformation #20

Dr. Stefan Glunz erhält Becquerel-Preis – EU-Kommission würdigt Pionierarbeit für hocheffiziente Siliciumsolarzellen

Seit 1989 vergibt die Europäische Kommission den Becquerel-Preis, in diesem Jahr erhielt ihn Dr. Stefan Glunz, Bereichsleiter »Solarzellen – Entwicklung und Charakterisierung« am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Das Preiskomitee ehrt Stefan Glunz für seine herausragende Pionierarbeit im Bereich der hocheffizienten Siliciumsolarzellen und damit seinen Beitrag zum weltweiten Erfolg der photovoltaischen Stromerzeugung. Der Preis wurde am 22. September 2014 im Rahmen der »European PV Solar Energy Conference« in Amsterdam überreicht.

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v.l.n.r.: Prof. Wim Sinke, Program Development Manager, ECN Solar Energy, Prof. Joachim Luther, Chairman of the Becquerel Prize committee Vladimir Sucha, Director-General JRC, European Commission, Dr. Stefan Glunz, Becquerel-Preisträger 2014.
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Dr. Stefan Glunz, Fraunhofer ISE, Becquerel-Preisträger 2014.

Laudator Prof. Wim Sinke, ECN Solar Energy, Niederlande, würdigte Stefan Glunz als »motivierten Forscher, exzellenten Wissenschaftler und großartigen Lehrer, der seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inspiriert«. Stefan Glunz gilt als einer der international führenden Wissenschaftler in der Entwicklung von Wafer basierten kristallinen Siliciumsolarzellen, sowohl im Bereich der Grundlagen- als auch in der angewandten Forschung. Dabei sticht besonders die große Bandbreite der Ansätze zur Wirkungsgradsteigerung und damit der Kostensenkung für die Solarstromgewinnung hervor. Diese reichen von der Untersuchung elektrisch aktiver Defekte in den Zellen selbst über die Senkung des Materialbedarfs bis hin zu zahlreichen Innovationen in der Produktionstechnologie. Ein Highlight aus seiner Arbeitsgruppe am Fraunhofer ISE ist unter anderem der Weltrekord für Solarzellen aus multikristallinem Silicium.

Über seine Tätigkeit als Fraunhofer Forscher hinaus ist Glunz Mitglied des Steering Committee der European PV Technology Platform sowie weiterer strategischer Gremien. Zudem ist er Initiator einer höchst erfolgreichen Workshop-Reihe für Doktoranden, die – dem Veranstaltungsort Schwarzwald angemessen – den Namen »SiliconFOREST« trägt.

Stefan Glunz wurde 1966 in Dortmund geboren. Er studierte Physik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und begann seine Karriere am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE als wissenschaftliche Hilfskraft im Jahr 1988. Es folgten die Diplomarbeit bei Institutsgründer Prof. Adolf Goetzberger und die Promotion bei Prof. Wolfram Wettling, beide Arbeiten befassten sich mit der Solarzellencharakterisierung. Danach richtete er den Fokus seiner Arbeit auf die Solarzellentechnologie, seit 1999 in Führungspositionen. Derzeit leitet Glunz den Bereich »Solarzellen – Entwicklung und Charakterisierung« am Fraunhofer ISE. Sein Engagement gilt auch der Lehre, so ist er seit 2005 Dozent im Rahmen verschiedener Studiengänge an der Technischen sowie an der Fakultät für Physik der Universität Freiburg. Mehr als 30 Doktoranden hat er bislang betreut. Seine wissenschaftliche Exzellenz drückt sich in mehr als 100 Artikeln in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, zwei Buchkapiteln und 275 Konferenzbeiträgen aus.

Institutsleiter Prof. Eicke R. Weber freut sich über diese Auszeichnung für Stefan Glunz und damit auch für das Fraunhofer ISE: »Mit dem Becquerel-Preis ehrt das Auswahlkomitee einen der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der hocheffizienten Photovoltaik der nächsten und übernächsten Generation, die gerade jetzt beginnt in die Produktion zu gehen.«

Stefan Glunz hatte neben Paper- und Poster Awards im Jahr 2008 gemeinsam mit Kollegen den italienischen »Eni Award« in der Kategorie Science & Technology erhalten, für die Entwicklung von Wirkungsgrad steigernden und Kosten senkenden Technologien für dünne Silicium-Wafer.

Der Becquerel-Preis würdigt die Verdienste herausragender Forscher in der Photovoltaik, der solaren Stromerzeugung. Er wurde ins Leben gerufen in Erinnerung an die Entdeckung des photovoltaischen Effekts durch den französischen Forscher Alexandre Edmond Becquerel im Jahr 1839. Stefan Glunz ist der 22. Becquerel-Preisträger.

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