Christopher Hebling vom Fraunhofer ISE als Experte in IEA-Gremium berufen
Prof. Christopher Hebling, Bereichsleiter Wasserstofftechnologien am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, ist zum 1. Juli 2020 als Experte für die Vertretung Deutschlands im Executive Committee des Technology Collaboration Program for Research and Development on the Production and Utilization of Hydrogen der Internationalen Energieagentur IEA nominiert worden. Auch Dr. Erik Busche vom Projektträger Jülich ist als Delegierter in das Gremium berufen worden.
»Die IEA wird bei der globalen Umsetzung der Wasserstofftechnologien eine entscheidende Rolle spielen und ich freue mich, in dem Prozess die Interessen Deutschlands und der Fraunhofer-Gesellschaft vertreten zu können«, erklärte Christopher Hebling.
Die Internationale Energieagentur hat – auch unter dem Einfluss der japanischen G20-Präsidentschaft im letzten Jahr – die Wasserstofftechnologien in den Fokus gerückt. Laut dem IEA- Bericht »The Future of Hydrogen. Seizing today’s opportunities« vom Juni 2019 wächst die Zahl der politischen Fördermaßnahmen, Forschungsaktivitäten und Projekte zu sauberen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien (v.a. für die Nutzung im Verkehrssektor) derzeit sehr stark.
»Wasserstoff erfreut sich heute einer beispiellosen Dynamik. Die Welt sollte diese einzigartige Chance nicht verpassen, Wasserstoff zu einem wichtigen Bestandteil unserer sauberen und sicheren Energiezukunft zu machen«, so Dr. Fatih Birol, Executive Director der Internationalen Energieagentur.
Die Nachfrage nach Wasserstoff, so der IEA-Bericht, hat sich seit 1975 mehr als verdreifacht und steigt weiter an. Noch wird sie fast ausschließlich aus fossilen Brennstoffen bedient, wobei 6 % des Erdgas- und 2 % des Kohleverbrauchs weltweit auf die Wasserstoffproduktion entfallen. So ist die Wasserstoff-Produktion derzeit für CO₂-Emissionen von rund 830 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr verantwortlich, was den CO₂-Emissionen von Großbritannien und Indonesien entspricht. Die sinkenden Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien, insbesondere aus Photovoltaik und Wind, machen dagegen den Bau von Elektrolyseuren an guten Standorten selbst unter Berücksichtigung der Übertragungs- und Verteilungskosten zu einer kostengünstigen Option. Auch durch das Marktwachstum und die sinkenden Kosten für Elektrolyseure und Brennstoffzellen werde die Wasserstoffproduktion bis 2030 um 30 Prozent günstiger, prognostiziert die IEA.
Letzte Änderung: