»EnStadt:Pfaff«: Nähmaschinen-Werk wird zum smarten Quartier

Wo fast 150 Jahre lang Nähmaschinen gefertigt wurden, liegt heute das größte Entwicklungsgebiet Kaiserslauterns im Dornröschenschlaf. Als eines von sechs bundesweiten Leuchtturmprojekten in der Fördermaßnahme »Solares Bauen/ Energieeffiziente Stadt« soll das Pfaff-Gelände nun zu neuem, nachhaltigen Leben erweckt werden. Im Rahmen des Verbundprojekts »EnStadt:Pfaff« soll es sich in ein klimaneutrales Wohn-, Gewerbe- und Technologiequartier mit neuen und sanierten, teilweise denkmalgeschützten Gebäuden verwandeln. Die wissenschaftliche Leitung hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

Altes Verwaltungsgebäude und Kesselhaus des Pfaff-Werkes
© Stadt Kaiserslautern
Altes Verwaltungsgebäude und Kesselhaus des Pfaff-Werkes. Im Kesselhaus ist das Reallabor-Zentrum geplant und am alten Verwaltungsgebäude soll innovative Solarnutzung umgesetzt werden.

Neun Partner werden auf der 20 Hektar großen Industriebrache Projekte zu lokal erzeugter erneuerbarer Energie, innovativen Technologien und sozialwissenschaftlichen Forschungen umsetzen. Acht Forschungsgruppen des Fraunhofer ISE erforschen, entwickeln, demonstrieren, evaluieren und optimieren für das Pfaff-Quartier Lösungen zur Erreichung der CO₂-Neutralität. Die Lösungen sind breit gefächert: Auf Gebäudeebene reichen sie von der Optimierung von Energiesystemen über innovative, architektonisch attraktive Photovoltaikfassaden und Fensterrahmen-integrierte Lüftungssysteme bis hin zu Smart Home-Technologien. Auf Quartiersebene stehen  Nahwärmesysteme, Smart Grid-Technologien, Batterietechnologie, Maximierung der Solarenergienutzung, Gleichstrom-Stromsysteme, Integration von Sensorsystemen im öffentlichen Raum (intelligente Lichtmasten) und agentenbasierte Quartiers-Energiemanagementsysteme im Mittelpunkt. Ein weiterer Projektschwerpunkt ist die Elektromobilität. Darüber hinaus wird ein integriertes Energieplanungs- und Monitoringwerkzeug entwickelt. Da »EnStadt:Pfaff« als Reallabor konzipiert ist, erfolgt eine sozialwissenschaftliche Begleitung der Planungsprozesse und die Kooperation mit Nutzern und Bewohnern zur Optimierung von Technologien.

Das Gesamtkonzept wird in den kommenden fünf Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund 16 Millionen Euro und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 7 Millionen Euro gefördert. Verbundkoordinator von »EnStadt:Pfaff« ist die Stadt Kaiserslautern. Neben dem Fraunhofer ISE führen die Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft (PEG), die Stadtwerke Kaiserslautern (SWK), das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE aus Kaiserslautern, die Hochschule Trier / Umweltcampus Birkenfeld, die Hochschule Kaiserslautern, die Hochschule Fresenius (Idstein) sowie die Palatina Wohnbau GmbH als Projektpartner verschiedene von Bund geförderte Teilprojekte durch.

Am 12. März wurde mit einer Pressekonferenz der Projektpartner der offizielle Auftakt vollzogen. Die Stadt Kaiserslautern hat dazu folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

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