Laufzeit: | 01/2021 - 12/2023 |
Auftraggeber / Zuwendungsgeber: |
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH |
Kooperationspartner: | Deloitte Touche Tohmatsu India LLP |
Projektfokus: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Laufzeit: | 01/2021 - 12/2023 |
Auftraggeber / Zuwendungsgeber: |
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH |
Kooperationspartner: | Deloitte Touche Tohmatsu India LLP |
Projektfokus: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Indien hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens eine sogenannte Solar City in jedem Bundesland umzusetzen. Um sich Solar City nennen zu dürfen, sollte die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien der betreffenden Stadt mindestens so hoch sein wie ihr Strombedarf. Da dies ein ehrgeiziges Ziel ist, unterstützt die "Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit" (GIZ) mehrere indische Städte auf dem Weg zur Solar City. Im Projekt »Solar Cities India« wurden die Städte Amritsar (Punjab), Ayodhya (Uttar Pradesh), Gandhinagar (Gujarat) und Thiruvananthapuram (Kerala) von der GIZ durch die Entwicklung von Solar City Energy Action Plans unterstützt, die von Deloitte Touche Tohmatsu India LLP gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, erstellt wurden.
Der Solar City Energy Action Plan (SCEAP) umfasst ein Energiekonzept für die Stadt und einen Fahrplan mit einer Liste von Maßnahmen zur Erreichung des Ziels der Solar City. Die Studien der vier Städte untersuchen das Erreichen dieses Ziels bis zum Jahr 2050. Dabei wird aufgezeigt, welche Kapazitäten an erneuerbaren Energien und Speichern installiert werden müssen, um die Versorgung sicher zu stellen, in welchem Ausmaß sich die Stadt selbst mit Solarenergie versorgen kann und wie viel erneuerbare Energie aus dem Umland importiert werden könnte. Als Teil des Aktionsplans werden in Form der Erneuerbare Energien Roadmap kurz- und langfristige Handlungen vorgeschlagen, welche zur Transformation zur Solar City führen.
Die Erstellung des Energiekonzepts beinhaltete umfassende Modellierungen sowie Berechnungen verschiedener Technologieszenarien und Importszenarien. In diesem Zusammenhang wurden die Potenziale unterschiedlicher Energiequellen untersucht, darunter Dach-PV, Freiflächen-PV, Windkraft und Wasserkraft. Es wurde deutlich, dass die Potenziale innerhalb der Städte nicht ausreichen, um eine autarke Energieversorgung zu gewährleisten. Zur Realisierung dieses Ziels ist die Nutzung der Potenziale im Umland unerlässlich. Die Städte können sich etwa zu 30 – 50% über Dach-PV-Anlagen selbst versorgen.
Die Hauptquellen erneuerbarer Energie im Umland sind typischerweise in erster Linie Photovoltaik und Biomasse, wobei lediglich in zwei der Städte Potenziale für Wind- und Wasserkraft vorhanden sind. Allerdings gibt es an den betrachteten Standorten auch im Umland eine starke Flächenkonkurrenz, die die Implementierung von erneuerbaren Energieanlagen erschwert. In diesem Kontext könnte die Agri-PV, die Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und Photovoltaik, eine entscheidende Rolle spielen, um die begrenzten Flächen effizient zu nutzen. Angesichts begrenzter Biomasse-Potenziale erfordert die Umsetzung in den meisten Städten auch den Einsatz großer Stromspeicher, um Schwankungen in der Energieerzeugung auszugleichen.
Die Selbstversorgung der Städte mit 100% erneuerbarer Energie stellt zweifelsohne ein ambitioniertes Ziel dar. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in einer Roadmap verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um den Ausbau der erneuerbaren Energieanlagen zu fördern, einschließlich gezielter Subventionsprogramme und anderer Anreize zur Förderung von Investitionen in saubere Energietechnologien. In allen Szenarien liegt der Fokus auf dem Ausbau von Dach-PV-Anlagen, da das Ziel eine möglichst hohe Selbstversorgung ist und diese sich gut in städtische Umgebungen integrieren lassen. Mit diesen strategischen Ansätzen und geplanten Maßnahmen besteht Zuversicht, bedeutende Fortschritte in Richtung einer nachhaltigen und erneuerbaren Energieversorgung der Städte zu erzielen.