Großwärmepumpen (GWP), die mit treibhausgasfreiem Strom betrieben werden, könnten einen nachhaltigen, wirtschaftlich-effektiven Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung leisten, denn ein Großteil der CO2-Emissionen in Deutschland entfällt auf die Wärmeversorgung. Im Reallabor der Energiewende »Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen – Installation, Betrieb, Monitoring und Systemeinbindung« werden die Anlagen erstmalig in Deutschland an Fernwärmenetze angebunden.
An fünf Standorten werden bis 2026 Großwärmepumpen in bestehende Fernwärmesysteme integriert. Neben technischen Erkenntnissen wollen die Experten dabei analysieren, wie regulatorische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen angepasst werden könnten, um Großwärmepumpen im Fernwärmemarkt zu etablieren. Der Schwerpunkt der Arbeit am Fraunhofer ISE liegt dabei auf der konzeptionellen sowie messtechnischen Analyse der Großwärmepumpen-Anlagen mit ihrer individuellen systemtechnischen Einbindung vor Ort.
Das Reallabor Großwärmepumpen GWP sucht nach Lösungen, Großwärmepumpen optimal in das deutsche Energiesystem einzubinden. Im Projektverbund arbeiten die AGFW-Projekt GmbH, die EnBW, das Fraunhofer ISE, das Fernheizwerk Neukölln, die MVV Energie, die Stadtwerke Rosenheim, die Vattenfall Wärme Berlin sowie das Institut IER der Universität Stuttgart gemeinsam. Es ist das dritte Reallabor der Energiewende im Forschungsbereich Gebäude und Quartiere.
Ziel ist es, Großwärmepumpen in Deutschland wirtschaftlicher zu betreiben. Bislang bedarf es der Förderung; die Entgelte und die Umlagen für den Endverbraucher auf Strom sind sehr hoch. Zudem fehlt es an konkreten Erfahrungen, wie Großwärmepumpen optimal in das deutsche Energiesystem eingebunden werden können.
In Berlin, Stuttgart, Mannheim und Rosenheim werden Großwärmepumpen an Kraftwerksstandorten errichtet. Die Anlagen planen die Liegenschaftspartner nah an bestehenden Wärmeerzeugerstandorten. Vor Ort sollen jeweils ausreichend hohe Wärmequellenleistungen zur Verfügung stehen, damit die Anschlusskosten für die neuen Technologien möglichst niedrig bleiben.