MoorPower – Nachhaltige und innovative Photovoltaik-Lösungen für wiedervernässte Moore

Laufzeit: 12/2024 - 06/2028
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Kooperationspartner: Universität Greifswald (Greifswald); Universität Hohenheim (Stuttgart); Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (Braunschweig)
Projektfokus:          
© Fraunhofer ISE/Falko Knizia
Konzeptioneller Aufbau einer Moor-PV-Anlage bei geringer Torfmächtigkeit mit Rammfundamenten.

Moore und weitere organische Böden umfassen knapp 7 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland und ihre entwässerungsbasierte Nutzung verursacht aufgrund der Mineralisierung der Torfböden etwa 44% der gesamten Treibhausgas- (THG) Emissionen aus der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Bodennutzung, ca. 43 Mio t. CO2-Äq. im Jahr 2021 (UBA 2023). Die Wiedervernässung ist die effektivste Maßnahme, um die Emissionen zu reduzieren. Um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, müssen in Deutschland mindestens 50.000 ha derzeit entwässerte Moore pro Jahr wiedervernässt werden (Tanneberger et al. 2021). Die Kombination von PV-Anlagen und Wiedervernässung könnte ein bedeutender Hebel sei, dieses Ziel zu erreichen (Grethe et al. 2021).

Ziele des Forschungsvorhabens »MoorPower« sind erstmals umfassend die technischen, ökologischen und sozio-ökonomischen Effekte und juristischen Fragen der Kombination von Moorwiedervernässung und Photovoltaik (Moor-PV), u. a. in Kombination mit Bewirtschaftung der Fläche mit Paludikulturen (Paludi-PV) zu untersuchen und Handlungsempfehlungen für die konkrete Umsetzung von Moor-/Paludi-PV in Deutschland abzuleiten. Die Implementierung von Photovoltaikanlagen auf wiedervernässten Moorböden bei gleichzeitiger Nutzung der Biomasse in Paludikultur kann durch direkte Energiegewinnung aus PV, Vermeidung von Treibhausgasemissionen durch Wiedervernässung von Mooren und Bereitstellung nachwachsender Ressourcen in Paludikultur dreifach zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig die Biodiversität fördern.

Um die umfassende und skalenübergreifende Bearbeitung der oben dargestellten Ziele zu erreichen, wird MoorPower auf mindestens drei Versuchsflächen (Materialtestfläche, Umsetzungsfläche, Experimentalfläche) arbeiten. Untersuchungen auf der Materialtestfläche umfassen beispielsweise die Auswirkungen des Moores auf die eingesetzten Materialien und Installationen, aber auch der Einfluss der eingesetzten Materialien auf Wasserqualität, Bodenphysik und Mikrobiom. Manche ökologische und ökonomische Fragen lassen sich aber nur auf der Skala wirklich großer Umsetzungsflächen sinnvoll ermitteln, so wie beispielsweise die Gesamtreibhausgasbilanz oder betriebswirtschaftliche Aspekte. Die im Zuge dieses Projektes angelegte Experimentalanlage ist als offene Forschungsplattform geplant, auf der jegliche weitere Forschung zum Thema über dieses Projekt hinaus willkommen ist.

Das Forschungsvorhaben schafft Wissen zu zentralen Zielen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK), nämlich die Wiederherstellung von funktionalen Ökosystemen, welche gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen und wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere darstellen. Das Projekt wird einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung aktueller Herausforderungen, namentlich Klimaschutz, Energiesicherheit, Biodiversitätsschutz und nachhaltige Landwirtschaft leisten.

Nachhaltigkeitsziele

Das Forschungsprojekt »MoorPower« trägt in diesen Bereichen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bei:

Weitere Informationen zu diesem Forschungsthema:

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Solarkraftwerke und Integrierte Photovoltaik