MAPSEN – Methoden und Analysen für die Auswirkung von dezentralen Prosumer- und Speichergeschäftsmodellen auf Erzeugung und Netz im deutschen Stromsystem

Laufzeit: 1/2020 - 12/2022
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Kooperationspartner: TU Dortmund; EnBW

Projektfokus:
Die Gruppe der Prosumer wächst und wird vielfältiger
© Melitas/shutterstock.com
Die Gruppe der Prosumer wächst und wird vielfältiger.

Systemanalytische Studien für Energiesysteme zeigen, dass Energiespeicher in Zukunft eine wichtige Rolle zum Ausgleich von Nachfrage und Erzeugung in Systemausprägungen mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien spielen werden. Gleichzeitig sind private und institutionelle Akteure der Energiewende an der Entwicklung von Speicherprojekten interessiert und bauen diese kontinuierlich aus. Viele private, aber auch professionelle Investoren entwickeln sich so zu „Prosumern“, indem sie selbst Strom erzeugen und diesen (teilweise) selbst verbrauchen. In diesem Projekt soll der Einfluss von einer flächendeckenden Ausbreitung von Prosumern auf das deutsche Energiesystem untersucht werden.

Hierfür soll vorausschauend untersucht werden, welchen Einfluss eine starke Ausbreitung von Prosumern mit eigenem Stromspeicher, aber auch mit verstärkter Nutzung von Strom in Elektroautos oder zur Wärmeerzeugung, auf die Erzeugung und das Stromnetz im deutschen Energiesystem hat. Hierzu werden die folgenden zwei zentralen FuE-Maßnahmen durchgeführt, die die Kernelemente dieses Antrages darstellen:

  • Entwicklungen zur Implementierung und Aggregation von unterschiedlichen, dezentralen Speichern (und ihrer Geschäftsmodelle) in Energiesystemmodelle (ENTIGRIS und ENTIGRIS-Unit)
  • Weiterentwicklung der Modelle MILES und InDiGo im Bereich Netzsimulation zur Implementation der Auswirkungen von dezentralen Speichern auf die Stromnetze (Übertragungsnetz und Verteilnetz).

Durch die Weiterentwicklungen werden eine Abbildung der verschiedenen Prosumer sowie deren technische Lösungen (wie z.B. einzelne Prosumer, virtuelle Kraftwerke und größere Speichereinheiten in unterschiedlichen Netzebenen) in aggregierter Form im Energiesystem- und Netzsimulationsmodell möglich. Somit können die gesamtsystemischen Effekte und die Auswirkungen auf Verteil- und Übertragungsnetze, und hier insbesondere auch an den Netzübergabepunkten, sowie dem Strommarkt analysiert werden. Mit den Ergebnissen soll geprüft werden, inwiefern die Entwicklungen und auch Verhaltensänderungen auf Seiten der Prosumer (und deren dezentrale Speicheraktivitäten) eine Auswirkung auf das System und umgekehrt haben. Da insbesondere Verhaltensänderungen auch durch ökonomische Anreize und externe Rahmenbedingungen gesteuert werden, sollen entsprechend die Auswirkungen veränderter regulatorischer Rahmenbedingungen analysiert werden.