KomMA-P

Komplementäre Nutzung verschiedener Energieversorgungskonzepte als Motor gesellschaftlicher Akzeptanz und individueller Partizipation zur Transformation eines robusten Energiesystems

Laufzeit: Juli 2013 - Juni 2016  
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)  
Kooperationspartner: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) der Universität Stuttgart, Professur für Internationale Beziehungen am Institut für Politikwissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster  
Webseite: www.energiewende-akzeptanz.de  
Projektfokus:  
© Fraunhofer ISE
Die Energieflussvisualisierung ist ein Internettool, das die Stromflüsse in Wunsiedel sichtbar macht.

In Deutschland begrüßen viele Menschen die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Bei konkreten Maßnahmen in der unmittelbaren Umgebung, dem Bau von Windrädern oder Stromtrassen, verwandelt sich Akzeptanz aber schnell in Ablehnung. »KomMA-P« erforschte, unter welchen Bedingungen die Menschen dazu bereit sind, die Energiewende zu akzeptieren und zu unterstützen. Zentrale Annahme war, dass man ihnen Möglichkeiten bieten muss, an dieser Veränderung teilzuhaben, damit sie diese mittragen. Ziel des Projekts »KomMA-P | Akzeptanz der Energiewende stärken« war es, die Rolle von bürgernahen und leicht zugänglichen Beteiligungsangeboten an der Energiewende, die nicht unbedingt monetär motiviert sind, genauer zu beleuchten.

Das Fraunhofer ISE, die SWW Wunsiedel GmbH und die Energiewende GmbH testeten ein konkretes Angebot zur Teilhabe an der Energiewende: die Energieflussvisualisierung. Die Energieflussvisualisierung ist ein Internettool, das über eine einfache grafische Darstellung die Stromflüsse sichtbar macht. Über das Tool können Nutzer rund um die Uhr verfolgen, wann im Wunsiedeler Ortsteil Schönbrunn wie viel Strom erzeugt und verbraucht wird. Die Energieflussvisualisierung zeigt genau an, ob es gerade einen Überschuss an erzeugtem Strom in Schönbrunn gibt, der dann an andere Ortsteile in Wunsiedel weiterverteilt wird, oder ob Wunsiedel zusätzlich Strom von außen beziehen muss, um die eigene Versorgung zu sichern. Die angebotenen Funktionen werden sehr positiv bewertet. Das mitlaufende Klick-Monitoring zeigt seit dem Online-Gang im Februar 2015 kontinuierliche Aufrufe.

Gemeinsam mit dem Fraunhofer ISI beschäftigte sich das Fraunhofer ISE zudem mit der Anpassung der existierenden Transformationsszenarien an die Befunde der Partizipations- und Akzeptanzforschung des Projekts. Im Gegensatz zu technisch und kostenoptimierten Energiewendeszenarien lag der Fokus auf Energiewendemodellen, mit denen sich die Menschen stärker identifizieren können. Dabei konnte gezeigt werden, dass sowohl bei verstärkt dezentraler Ausbausstrategie und vermehrter Beteiligungsoptionen (bspw. PV) als auch bei der Einführung von Kompensationszahlungen beim Übertragungsnetzausbau überschaubare Mehrkosten im Vergleich zur technisch-ökonomisch optimalen Transformation zu erwarten sind.