Elektrofahrzeuge sind ein Kernelement der Energiewende, denn neben stationären Speichern sind Fahrzeugbatterien prädestiniert dafür, für einen kurz- bis mittelfristigen Ausgleich von Last und Erzeugung im deutschen Energiesystem zu sorgen. Mit dem Projekt BiFlex-Industrie sollen konkrete Anwendungsfälle rückspeisefähiger Fahrzeuge an Unternehmensstandorten gezeigt werden. Die Projektpartner wollen den direkten Nutzen rückspeisefähiger Fahrzeugflotten für Unternehmen und energiewirtschaftliche Geschäftsmodelle herausarbeiten. Zudem wollen sie demonstrieren, dass sie großflächig in bestehende Systeme integriert werden und zur Keimzelle für Flottenkraftwerke werden können – zur Betriebsoptimierung des Unternehmens wie auch des übergeordneten Stromsystems.
Das Projekt »BiFlex-Industrie« hat sich zum Ziel gesetzt, rückspeisefähige Ladestationen gemäß der aktuell vorhandenen AC- und DC-Technologiekonzepte zu entwickeln, insbesondere die dazugehörigen offenen standardisierten Kommunikationsschnittstellen.
Der Schritt hin zu einer marktfähigen Lösung und damit die tatsächliche Nutzung des Potenzials von bidirektionalem Laden ist komplex. Bisher fehlt es an rückspeisefähigen Ladesystemen, der Integration von Hard- und Softwaresystemen wie Ladeinfrastrukturen und Plattformen für die Repräsentation von Daten, Ansteuerung und Kommunikationsschnittstellen sowie der Abrechnung und Vermarktung im Umfeld der bestehenden Regulierung und des normativen Rahmens.
Das Projekt stellt Unternehmensstandorte mit Betriebsfahrzeugen und Fahrzeugen der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt. Im Rahmen des Projekts werden unter anderem Demonstratoren mit 50 rückspeisefähigen Fahrzeugen an sieben Unternehmensstandorten geplant, an denen unterschiedliche, relevante Anwendungsfälle für bidirektionales Laden realisiert werden sollen. Dafür werden zunächst von den Partnern rückspeisefähige AC- und DC-Ladestationen einschließlich angepasster Hardware und offener Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen entwickelt und im nächsten Schritt in Betrieb genommen. Zudem sollen Konzepte und Verfahren zur Bestimmung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch Rückspeisung am und um das Unternehmen entwickelt werden. Die Projektpartner arbeiten parallel an einer Standardisierung und an der Formulierung von Erfolgsfaktoren für eine Übertragbarkeit der Projektergebnisse.