APV-MaGa – Agri-Photovoltaik für Mali und Gambia: Nachhaltige Stromproduktion durch integrierte Nahrungsmittel-, Energie- und Wassersysteme

Laufzeit: 08/2020 - 12/2023
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
“CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen”; im Rahmenprogramm “Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3)” Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Kooperationspartner:

Deutsche Partner

Universität der Vereinten Nationen – Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit, Deea Solutions GmbH, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Malische Partner

Rural Polytechnic Institute of Training and Applied Research of Katibougou, Malian Awakening Association for Sustainable Development, West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use – Mali, Ministry of Secondary, Higher Education and Scientific Research (associated partner)

Gambische Partner

West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use – The Gambia, Food and Agriculture Organization of the United Nations Technical Office, National Agricultural Research Institute, Nadji.Bi Gambia, University of The Gambia, Ministry of Higher Education, Research, Science and Technology, The Gambia (associated partner), Yingli Namene Solar Ltd (associated partner)

Webseite: https://agri-pv.org/de
Projektfokus:  
Schematische Darstellung einer dreifachen Landnutzung durch die Agri-Photovoltaik
© Fraunhofer ISE
Schematische Darstellung einer dreifachen Landnutzung durch die Agri-Photovoltaik.

In dem Projekt »APV-MaGa« soll eine dreifache Landnutzung für ländliche Regionen Westafrikas untersucht und implementiert werden: Der Anbau von Nahrungsmitteln, die Produktion von Solarstrom sowie die Regenwassergewinnung und -speicherung über die installierten Solarmodule. So wird die bisherige Doppelnutzung der Agri-Photovoltaik um den Bereich des Wassermanagements erweitert. Das internationale Konsortium aus Deutschland, Mali und Gambia vereint FuE-Aktivitäten der Agrarwissenschaft, Sozioökonomie und Solarenergie, um die Herausforderungen und Möglichkeiten der Agri-PV aufzuzeigen und ein tieferes Verständnis der Synergien und Wechselwirkungen des Lebensmittel-Wasser-Energie-Nexus zu erlangen.

Übergeordnetes Ziel des Projekts »APV-MaGa« ist, das Potenzial und die technische Machbarkeit der Agri-PV für Westafrika aufzuzeigen und wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle für ländliche Regionen zu entwickeln. Dadurch soll zu einer ökologisch und sozioökonomisch nachhaltigeren Entwicklung der Partnerländer beigetragen werden.

Dazu werden insgesamt fünf Demonstratoren installiert – ein Demonstrator in Mali und vier Demonstratoren in Gambia. Jede Anlage wird auf die Bedürfnisse des jeweiligen Landes und der Region angepasst und soll unterschiedliche Facetten der Technologie beleuchten. So sollen beispielsweise in Mali durch die Integration eines Wassermanagements Schwankungen in den saisonalen Regenereignissen und den damit einhergehenden landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmöglichkeiten ausgeglichen werden. Dadurch soll die landwirtschaftliche Produktivität erhöht und die Ausbeutung lokaler Grundwasservorkommen verringert werden.

In Gambia werden die vier geplanten Demonstratoren unter anderem in Kombination mit bewässertem Reisanbau sowie mit integrierten Systemen zur Regenwassernutzung umgesetzt. Durch die Anlagen sollen unter anderem der Einsatz von Wasserpumpen, Getreidemühlen, Kühlkammern sowie Verpackungs- und Etikettierungswerkzeugen ermöglicht werden. Außerdem soll das Projekt als edukative Transformationsplattform dienen. Gemeinwohlorientierte Finanzierungmodelle für kleine bis mittelgroße Farmen, bei welchen die lokale Bevölkerung als Prosument im Mittelpunkt stehen, stellen den Kern der ökonomischen Forschungsaktivitäten dar. Die gesammelten Einnahmen aus den Systemen werden für die Rückerstattung der Investitionsanteile und für die Instandhaltung der Anlagen verwendet. Um eine möglichst nachhaltige Nutzung der Agri-PV zu ermöglichen werden Fragen nach den notwendigen Rahmenbedingungen und Anreizstrukturen zusammen mit der Wilfried-Guth-Stiftungsprofessur für Ordnungs- und Wettbewerbspolitik, der Universität Freiburg sowie gambischen Partnern untersucht.