Effizientes Heizen

Systematische Untersuchung und Bewertung der wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit von solarbasierten erneuerbaren Heizungssystemen im Vergleich mit alternativen Systemen

Laufzeit: 07/2022 - 12/2025
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Kooperationspartner: Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP; Fraunhofer Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung IGTE (Uni Stuttgart)
Webseite: www.effizientes-heizen.de
Projektfokus:          
© Fraunhofer ISE
Für die Wärmebereitstellung in Wohngebäuden stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung die vom Verbraucher vergleichen werden müssen.

Immer mehr Verbrauchende und Investierende wünschen sich Heizungen, die sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich sind. Für die Bewertung der Technologien fehlt bislang eine technologieübergreifend einheitliche Daten- und Modellgrundlage. Diese ist für die Investitionsentscheidung der Verbraucher sowie eine nachhaltige Produktentwicklung durch die Hersteller und die optimale Kopplung verschiedener Wärmetechnologien unerlässlich.

Das Projekt »Effizientes Heizen« will diese Lücke schließen und eine Methodik zur vergleichbaren ökologischen und wirtschaftlichen Bewertung verschiedener Heizungssysteme bereitstellen und geeignete Datenformate definieren. Zusätzlich werden Referenz-Heizsysteme und Szenarien für Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser in verschiedenen Renovierungszuständen erarbeitet.

Der Ökologie- und Ökonomie-Vergleich von Wärmesystemen ist insbesondere für Heizungssysteme auf Basis erneuerbarer Energien wichtig, da sie häufig höhere Investitionskosten und, wegen eines erhöhten Materialinventars, eine höhere ökologische Umweltwirkung aufweisen; ein Umstand, der Investoren und Endverbraucher trotz geringer Kosten und ökologischen Belastungen während der Nutzungsphase von solarenergiegestützten Systemen abschreckt kann. Es ist deshalb zwingend erforderlich, dem Endverbraucher und Investor eine Möglichkeit zu geben, die wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigste Lösung auszuwählen. Diese Vergleichbarkeit erlaubt außerdem, volkswirtschaftlich vorteilhafte Lösungen für die Wärmewende zu identifizieren und die Wirkung von steuernden Maßnahmen abzuschätzen. Kosten- und Wirkungsermittlungen finden anhand von Lebenszyklus(kosten)analysen statt, denen bislang unterschiedlichste Bewertungsansätze und Rahmenbedingungen zugrunde liegen und die damit unvergleichbar sind. Diesen Mangel will das Projekt »Effizientes Heizen« beheben und hat daher zum Ziel, die Methoden weiterzuentwickeln, die eine solche Vergleichbarkeit ermöglichen. Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf gängige Heizungssysteme für Ein-und Mehrfamilienhäuser. Wo nötig, soll dafür auch die Datengrundlage aufgebaut, erweitert und den Endverbrauchern und Investoren zugänglich gemacht werden.

Die grundlegenden technologiespezifischen Daten müssen eine Vielzahl verschiedener Aspekte und Anforderungen an die Bewertung erfüllen. Die komplexen Zusammenhänge zwischen diesen Daten sollen erfasst, priorisiert und gezielt untersucht werden, wobei insbesondere alternative Materialien, Komponenten und Herstellungsprozesse betrachtet werden. Die Bewertung der Heizungssysteme erfolgt sowohl auf der Produktebene als auch im Gesamtsystem und wird abschließend auch eine volkswirtschaftliche Perspektive einnehmen. In Bezug auf die ökologische Bewertung wird grundlegend die Methode der Ökobilanz (Life Cycle Assessment) genutzt. Da das Problem auch international erkannt wurde, folgte die Gründung der Task 71 »Life Cycle and Cost Assessment for Heating and Cooling Technologies« im SHC-Programm der Internationalen Energieagentur. Die Leitung der Task und die nationale Mitarbeit erfolgt ebenfalls innerhalb des Projekts. Um die technologieübergreifende Aussagekraft der Ergebnisse zu sichern erfolgen die Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit der Heizungsindustrie und Verbänden der Gebäudewirtschaft.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsthema:

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