Energiewende 2030: Akademien beschreiben Weg zur Klimaneutralität in Europa

Mit dem Green Deal hat die Europäische Union sich das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 gesetzt. Deutschland hat mit der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli die Chance, diesen neuen Aufbruch der europäischen Klimapolitik mitzugestalten. In einer gemeinsamen Stellungnahme geben die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften der Bundesregierung Empfehlungen für die angestrebte europäische Energiewende. Dazu zählen die Einführung eines sektorenübergreifenden CO₂-Preises sowie ein umfassender Infrastrukturumbau.

© istock.com/DLMcK

Die Autorinnen und Autoren betrachten in der Stellungnahme »Energiewende 2030: Europas Weg zur Klimaneutralität« die Herausforderungen der Klimapolitik insbesondere auch vor dem Hintergrund der aktuell durch die Corona-Pandemie verursachten Krise. Für den Klimaschutz wird es entscheidend sein, dass die Finanzmittel zur Bewältigung der Corona-Folgen im Einklang mit den Klimaschutzzielen investiert werden. Die Arbeitsgruppe identifiziert hierfür politische, technologische und regulatorische Maßnahmen, die eine Energiewende ermöglichen, ohne Wirtschaft und Gesellschaft zu überfordern.

Der Ausbau von Windkraft, Photovoltaik, Stromnetzen. Elektromobilität und Wärmepumpen, Investitionen in Wasserstofftechnologien gehören zu den technologischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Energiewende. Um diese möglichst kosteneffizient zu gestalten, sind regulatorische Maßnahmen in Form von Anreizsystemen nötig.

»Ein zentrales Instrument sollte ein sektorenübergreifender, EU-weit geltender CO₂-Preis sein, um Planungssicherheit zu schaffen und dauerhafte Anreize für nachhaltige Klimaschutzinvestitionen zu setzen«, erklärt Prof. Hans-Martin Henning, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, der als Experte an der Stellungnahme mitgewirkt hat.

Zudem müsse die richtige Balance zwischen den erforderlichen Weichenstellungen für die Infrastrukturentwicklung und offenen, marktwirtschaftlichen Ansätzen gefunden werden. Und letztlich müssten für den in Zukunft nötigen Import grüner Energieträger nach Europa die dafür notwendigen Technologien in den Markt gebracht und globale Lieferketten entwickelt werden.

Letzte Änderung: