Durch den Einsatz im Freien, mit hohen Belastungen u.a. durch UV-Strahlung, Korrosion und Feuchtigkeit, sowie durch die geforderten sehr langen Produktlebensdauern stehen Solaranlagen unter enormen Herausforderungen. Im Rahmen des Pilotprojekts »GloBeSolar« wird daher ein globales Klassifikationssystem der Belastungen entwickelt, denen Solaranlagen standortspezifisch ausgesetzt sind. Damit sollen flächendeckende Informationen über die räumliche Verteilung von klima- und umweltbedingten Risiken zur Verfügung stehen um somit eine nachhaltige Nutzung von Materialien in der Solartechnik gewährleisten zu können.
Bei der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Ressourcen spielt die Nutzung der Solarenergie eine bedeutende Rolle. Gerade in den besonders sonnenreichen Regionen der Erde ist ein großes und noch weitgehend ungenutztes Potenzial vorhanden. Im Sinne der Nachhaltigkeit gilt der Grundsatz, eine möglichst lange Produktlebensdauer und eine maximale Zuverlässigkeit von installierten Solaranlagen zu erreichen. Durch den Einsatz im Freien, zum Teil unter extremen Umweltbedingungen, sind die verschiedenen solartechnischen Materialien jedoch hohen natürlichen Belastungen durch Faktoren wie UV-Strahlung, Korrosion oder Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Je nach geographischer Lage können diese umweltbedingten Einflussfaktoren individuell sowie im Zusammenspiel sehr verschiedene Schadenswirkungen und entsprechende Leistungsbeeinträchtigungen zur Folge haben. Es ist daher sinnvoll, solartechnische Materialien an standortspezifische Umweltbedingungen gezielt anzupassen. Im Rahmen des Pilotprojekts »GloBeSolar« wird daher ein flächendeckendes Belastungs-Klassifikationssystem für solartechnische Materialien entwickelt, auf dessen Basis für jeden Standort qualifizierte Aussagen zu den jeweiligen Belastungsbedingungen getroffen werden kann. Die Umsetzung stützt sich hauptsächlich auf die Verarbeitung von Satellitendaten und bodengestützte Messungen. Bei diesem Vorhaben ergänzen sich die Kompetenzen des Fraunhofer ISE im Bereich der Materialalterung und Umweltsimulation und der Professur für Fernerkundung und Landschafts-informationssysteme der Universität Freiburg im Bereich der räumlichen Datenverarbeitung und Geodateninfrastrukturen.