Aktuelle Studie zeigt Wege für einen klimaneutralen Gebäudebestand im Jahr 2050 auf

Im Auftrag des Umweltbundesamtes haben das Öko-Institut und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in einer Studie untersucht, wie der Gebäudebestand in Deutschland bis zum Jahr 2050 in einen nahezu klimaneutralen Zustand überführt werden kann. Auf Ebene des Einzelgebäudes wird darin aufgezeigt, mit welchen Technologien bis 2050 ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden kann und welche Kosten mit den verschiedenen Optionen der energetischen Modernisierung verbunden sind. Auf Ebene des gesamten Gebäudebestands werden verschiedene Zielbilder entwickelt, die darstellen, wie ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand 2050 aussehen könnte und welche Auswirkungen sich auf das gesamte Energiesystem und den Anteil erneuerbarer Energien ergeben.

Für die aktuelle Studie lieferte das Fraunhofer ISE das Know How für die eingesetzten Technologien sowie die Modellierung des Gesamtsystems. Zunächst wurde von den Freiburger Forschern quantitativ definiert, was die Formulierung »nahezu klimaneutraler Gebäudebestand« in Bezug auf den Primärenergiebedarf, die Reduktion des Endenergiebedarfs und den Anteil erneuerbarer Energien an der Deckung des Energiebedarfs in Gebäuden bedeutet. Darüber hinaus wurden zentrale Technologien zur Wärme- und Kälteversorgung, sowie deren Effizienz- und Kostenentwicklung bis 2050 beschrieben und daraus eine Versorgungsmatrix für heutige und künftige sanierte Gebäude abgeleitet. Parallel dazu wurde der heutige Bestand an Wohn- und Nichtwohngebäuden detailliert analysiert und dabei neben der Sanierung der Gebäudehülle auch der Austausch der Wärmeerzeuger in den Gebäuden in Betracht gezogen.

Mit dem am Fraunhofer ISE entwickelten Energiesystemmodell »REMod-D« wurden schließlich die Auswirkungen auf das gesamte Energiesystem Deutschlands analysiert. »Ziel unserer Analyse war es, modellgestützt verschiedene Zukunftsbilder des Gebäudebereichs zu entwickeln, die einen unter den jeweiligen Randbedingungen optimierten Zustand im Gesamtsystem des Strom- und Wärmesektors widerspiegeln«, so Andreas Palzer, Projektleiter am Fraunhofer ISE. Von besonderem Interesse waren dabei die Wechselwirkungen des Gebäudesektors z. B. mit dem Verkehrs- und Stromsektor, sowie dem benötigten Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung und dem Speicherbedarf im Gesamtsystem.

Die vollständige Studie »Klimaneutraler Gebäudebestand 2050« mit den ausführlichen Ergebnissen können Sie unter folgendem Link herunterladen:

http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/klimaneutraler-gebaeudebestand-2050

Weitere Presseinformationen finden Sie unter folgenden Links:

http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/dokumente/pi_2016-14_klimaneutraler_gebaeudebestand.pdf

http://www.oeko.de/presse/presseinformationen/archiv-presseinformationen/2016/klimaschutz-fuer-gebaeude-jetzt-starten/

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