Ein wichtiger Aspekt bei der Netzintegration von konventionellen und erneuerbaren Erzeugern und Speichern ist das Verhalten während kurzzeitigen Netzstörungen, genannt Fault-Ride-Through (FRT).
Hierbei wird zwischen verschiedenen Fehlerarten unterschieden. Einerseits treten Unterspannungsfehler auf, sog. Under-Voltage-Ride-Through-Ereignisse (UVRT), die typischerweise bei Kurzschlüssen im Stromnetz auftreten. Anderseits kann es z. B. beim Ausfall großer Lasten oder Erzeugern, zu Spannungsanhebungen, sog. Over-Voltage-Ride-Through-Ereignissen (OVRT), kommen. In der Regel machen die verschiedenen internationale Einspeiserichtlinien Vorgaben, dass netzgekoppelte Stromrichteranlagen bei solchen Spannungsfehlern netzdienliches Verhalten aufweisen und hierfür spannungsstützenden Blindstrom bereitstellen.
Darüber hinaus führt ein Ungleichgewicht der Wirkleistung im Netz zu Frequenzveränderung. In diesen Fällen müssen Erzeuger sowie Speicher die eingespeiste Wirkleitung an die Frequenz anpassen. Anlagen, die mit einen sog. Limited-Frequency-Sensitiv-Mode (LFSM) ausgestattet sind, reduzieren ihre Ausgangsleistung bei Überfrequenz reduzieren bzw. steigern diese bei Unterfrequenz.
Um dieses Verhalten zu untersuchen und nachweisen zu können, stehen im Multi-Megawatt Lab drei Prüfeinrichtungen zur Verfügung:
1. Eine stationäre FRT-Anlage erlaubt die Vermessung von UVRTs und OVRTs bis zu einer Prüflingsleistung von 10 MVA
2. Ein hochdynamischer Netzsimulator erlaubt die Vermessung von UVRTs und OVRTs sowie des LFSM-Verhaltes bis zu einer Prüflingsleistung von 1 MVA
3. Ein mobiler FRT-Prüfcontainer erlaubt die Vermessung von Anlagen für UVRTs und OVRTs im Feld sowie im Labor bis zu einer Prüflingsleistung von 4,5 MVA