Wasserstoffdrehscheibe TrHyhub – Trilateral Hydrogen Innovation and Export Hub between Western Australia, the Netherlands and Germany

Laufzeit: 06/2023 - 05/2024
Auftraggeber / Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland; Government of Western Australia; Ministry of Economic Affairs and Climate Policy, Niederlande
Kooperationspartner:
  • Port of Rotterdam
  • Western Australia acting by and through its Department of Jobs, Tourism, Science and Innovation
Projektfokus:          
Eignung für Onshore-Windkraftanlagen um die Westaustralische Region Oakajee.
© Fraunhofer ISE
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer ISE haben die Eignung von Standorten für die Produktion von erneuerbarem Strom für das Industriegebiert Oakajee untersucht. Diese Grafik zeigt die Eignung für Onshore-Windkraftanlagen um die Westaustralische Region Oakajee.

Eine gemeinsame Studie der Mid-West Port Authority von Westaustralien, des Hafens von Rotterdam und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE umfasst eine umfangreiche Machbarkeitsanalyse der Lieferkette für den großskaligen Export von grünem Wasserstoff in Form von Derivaten wie Ammoniak. Das Fraunhofer ISE untersucht die Lieferkette und die damit verbundenen spezifischen technologischen Lösungen, die den Export von grünem Wasserstoff aus Westaustralien über den Rotterdamer Hafen zu deutschen Abnehmern ermöglichen, mit dem Ziel, 3 Millionen Tonnen Ammoniak vor 2030 zu produzieren und zu liefern. Mit dieser trinationalen Zusammenarbeit wollen alle Partner die Voraussetzungen für eine Wasserstoff-Versorgungskette zwischen Westaustralien und Deutschland über den Rotterdamer Hafen schaffen.

Mit REPowerEU hat sich die Europäische Union (EU) das Ziel gesetzt, bis 2030 zehn Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff aus angrenzenden Staaten, aber auch aus Übersee zu importieren, um fossile Brennstoffe in allen Sektoren in Europa zu ersetzen. Um dieses Vorhaben einzulösen, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen der Mitgliedsstaaten und zuverlässiger Partnerländer. 

Zu diesem Zweck hatten sich Deutschland und Australien im Vorfeld im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekts »HySupply« mit der Möglichkeit des Imports von erneuerbarem Wasserstoff aus Australien befasst. Auch die Studie »Site-specific, Comparative Analysis for Suitable Power-to-X Pathways and Products in Developing and Emerging Countries« des Fraunhofer ISE im Auftrag der Stiftung H2Global kommt zu dem Ergebnis, dass Westaustralien über eine einzigartige Kombination aus großem Potenzial für erneuerbare Energien, niedrige Wasserstoffgestehungskosten sowie hoher Verfügbarkeit von Land und politischer Stabilität verfügt.

Der Hafen von Rotterdam und das Fraunhofer ISE arbeiten gemeinsam mit den australischen Partnern an der Entwicklung eines neuen »First-Class-Hafenkomplexes« für Wasserstoff und Derivate wie Ammoniak. Diese gemeinsame Initiative, die von der westaustralischen, der deutschen und der niederländischen Regierung unterstützt wird, zielt darauf ab, die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff nach Europa zu erleichtern und gleichzeitig den Wissensaustausch zu fördern und Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen zu schaffen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer ISE untersuchen in ihrem Arbeitspaket die Lieferkette und die damit verbundenen spezifischen technologischen Lösungen, die den Export von grünem Wasserstoff aus Westaustralien über den Rotterdamer Hafen zu deutschen Abnehmern möglich machen sollen. So gehört es zu deren Aufgaben, das theoretische Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien in der Region Oakajee in Westaustralien zu ermitteln und Gebiete mit einer hohen Eignungsquote auszuweisen. Dem schließt sich eine detaillierte Modellierung der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten wie Ammoniak oder Methanol sowie des Transports der Derivate zum Hafen von Rotterdam an. Darüber hinaus wird der Transport vom Hafen in Rotterdam zu potenziellen Industrieabnehmern in Deutschland einschließlich Transportmittel, Transportkosten und -zeit betrachtet. Für den Transport vom Hafen zum Kunden wird zusätzlich gasförmiger Wasserstoff betrachtet. 

Außerdem werden Lücken bestehender Wasserstoff-Zertifizierungssysteme hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit auf verschiedene Power-to-X-Produkte wie Ammoniak, Flüssigwasserstoff oder Methanol in der TrHyHub-Lieferkette identifiziert und Handlungsempfehlungen zu deren Schließung an die Politik erarbeitet. Des Weiteren werden innovative Energiespeichersysteme analysiert, um einen kostengünstigen Energiespeicher an der optimalen Stelle in der Systemkette zu identifizieren.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsthema:

Geschäftsfeldthema

Nachhaltige Syntheseprodukte

Geschäftsfeldthema

Elektrolyse und Wasserstoffinfrastruktur

Geschäftsfeld

Wasserstofftechnologien